Hamburg. Das traditionsreiche Hamburger Ohnsorg-Theater hat mit einem Besucherrückgang zu kämpfen. Dennoch erwirtschaftete das Theater die schwarze Null.

Das traditionsreiche Hamburger Ohnsorg-Theater kämpft mit einem Besucherschwund. Die Auslastung sank in der Spielzeit 2013/14 von 81 auf 73 Prozent, sagte Intendant Christian Seeler am Freitag. Mit nunmehr 140.000 Besuchern, Gastspielen und Unterstützung von Außen habe die plattdeutsche Bühne knapp eine schwarze Null erwirtschaftet. Die Zahl der Abonnenten sinke „altersbedingt“ seit Jahren, zuletzt auf 7561 (2012/13: 8100).

Das soll sich in der kommenden Spielzeit verbessern. Dafür sollen Klassiker wie „Tratsch op de Trepp“ (Premiere: 23. August 2015) sorgen. Nach 20 Jahren sei die Komödie wieder im Spielplan, sagte Seeler. Die Hauptrolle übernimmt Heidi Mahler. Ihre Mutter, Ohnsorg-Legende Heidi Kabel (1914-2010), hatte die Rolle ebenfalls gespielt.

Viel Zuspruch erhofft sich Seeler auch durch die niederdeutsche Version der auf vielen Bühnen erfolgreichen Komödie „Der nackte Wahnsinn“ („Vun Achtern und vun Vörn“). Der britische Autor Michael Frayn habe signalisiert, zur Premiere im Mai 2016 zu kommen.

Als Coproduktion mit dem vor drei Jahren gegründeten „Studio“ kommt das Stück „Soul Kitchen“ im März 2016 auf die Bühne. Die plattdeutsche Version könnte zum Dauerbrenner werden, hofft der Intendant.

Das „kleine“ Haus des Theaters habe sein Zielpublikum, die Jugendlichen, erreicht, sagte „Studio“-Leiterin Cornelia Ehlers. Besonderen Zuspruch gibt es durch Schulklassen. Ein Höhepunkt der nächsten Spielzeit werde sicherlich „Snick un Waal“, die plattdeutsche Theaterversion des Bilderbuchs „Die Schnecke und der Buckelwal“ (Premiere: April 2016) von Axel Scheffler und Julia Donaldson („Der Grüffelo“).

Das Theater hoffe auf eine Erhöhung des staatlichen Zuschusses von zuletzt 1,9 Millionen Euro, sagte Seeler. Die Summe sei seit 2009 eingefroren. Viele Kosten seien aber gestiegen. Unterstützung habe es vom Förderkreis, der Ohnsorg-Stiftung und der Hamburger Sparkasse gegeben. Zudem seien 150.000 Euro eingespart worden. Die Zahl der Vorstellungen sei auf 722 geklettert. Damit sei das Privattheater noch „gerade so längsgekommen“. „Aber jetzt muss irgendwas passieren.“ (dpa)