Hamburg. Nach einer neuen Untersuchung der Bausparkasse LBS stiegen Preise für neue Häuser nochmal um fast acht Prozent. Auch im Umland wird es teurer.

Wer in Hamburg eine Wohnung oder ein Haus kaufen will, muss tief in die Tasche greifen. Der Quadratmeter kann in guten Lagen leicht 4000 oder 5000 Euro kosten, in Spitzenlagen wie Blankenese, Harvestehude oder der Hafencity auch 6000 bis 8000 Euro. Im vergangenen Jahr ist es nach der jährlichen Analyse der LBS Bausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg noch einmal teurer geworden, quer durch die Stadtteile und verschiedene Immobilienklassen. „Hamburg bleibt ein begehrter Siedlungsraum mit einem attraktiven Arbeitsmarkt sowie vielfältigen Kultur- und Freizeitangeboten“, sagte LBS-Chef Peter Magel. „Die Nachfrage nach Wohneigentum wird deshalb nicht nachlassen.“

Neue Häuser in Hamburg verteuerten sich im vergangenen Jahr im Durchschnitt um 7,7 Prozent, gebrauchte um 5,5 Prozent, heißt es in der Analyse. Im Umland fiel der Preisanstieg mit 1,0 Prozent für neue und 4,4 Prozent für gebrauchte Häuser sehr viel moderater aus. Dafür wurden rund um Hamburg Eigentumswohnungen mit einem Plus von 2,2 für neue und 7,4 Prozent für gebrauchte Objekte deutlich teurer. Viele Haushalte versuchten, vor den hohen Hamburger Preisen ins Umland auszuweichen.

Der Abstand zwischen den Kaufpreisen in Hamburg und in den angrenzenden Landkreisen habe sich weiter vergrößert, sagte Magel. „Der Mobilitätsvorteil steigt.“ Häuser und Wohnungen werden umso günstiger, je weiter sie von Hamburg entfernt sind und je schlechter die Anbindung an den Nahverkehr nach Hamburg sich darstellt. So kosten neue Häuser in Halstenbek knapp 3000 Euro je Quadratmeter, in Buxtehude dagegen nur 1800 Euro. Mit Durchschnittspreisen und -größen gerechnet, kostet ein neues Eigenheim in Hamburg 379.200 Euro, im Umland dagegen nur 252.000 Euro. Dafür muss ein Pendler jedoch höhere Fahrtkosten und -zeiten nach Hamburg einrechnen. „Das muss letztlich jeder für sich selbst entscheiden“, sagte Magel.

Trotz der hohen Preise ist der Immobilienkauf nach Ansicht der LBS für Mieter nicht schwerer geworden. Dank der gesunkenen Zinsen könnten sich Mieterhaushalte so wie in früheren Zeiten für rund 30 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens eine Immobilie in Hamburg leisten, wenn auch nicht in den besonders angesagten Stadtteilen. „Die höheren Preise werden durch die niedrigen Zinsen mehr als ausgeglichen“, sagte der LBS-Chef. Daher stamme auch die stabile Nachfrage auf dem Hamburg Markt, sowie von institutionellen Investoren, die ebenfalls auf der Suche nach sicheren Anlagen sind. dpa