Hamburg. Das Schiff soll im Mittelmeer im Einsatz sein. Möglich wurde das Projekt durch das Engagement von Seeleuten, Ärzten und vielen weiteren Helfern.

Die private Flüchtlingshilfe „Sea Watch“ will ihr Rettungsschiff für den Einsatz im Mittelmeer an diesem Freitag (27. März, 15 Uhr) im Hafen von Hamburg-Finkenwerder taufen. Anfang April soll das Schiff in Hamburg ablegen und ab Mai zwischen Malta und der Libyschen Küste seinen Dienst aufnehmen, wie „Sea Watch“ am Montag mitteilte. In dem Projekt haben sich ehrenamtlich Seeleute, Ärzte, Anwälte und andere Helfer zusammengeschlossen, „um dem massenhaften Sterben im Mittelmeer und der restriktiven Flüchtlingspolitik der Europäischen Union eine konkrete Antwort entgegenzusetzen“.

Bei dem 21 Meter langen und fünf Meter breiten Schiff handelt es sich um einen hochseetüchtigen Kutter, der bereits 1917 in den Niederlanden gebaut und zuletzt 2014 renoviert wurde. Ein Zehn-Zylinder Diesel-Motor bescheunigt das Schiff auf 15 Knoten. In zwei Kabinen verfügt es über acht Betten, zudem gibt es eine Küche, einen Salon und ein Bad.

„Wir wollen nicht länger tatenlos zusehen, wie Menschen im Mittelmeer sterben“, sagte Mitinitiator Harald Höppner von „Sea Watch“. Um den Flüchtlingen helfen zu können, soll das Schiff als „schwimmende Telefonzelle“ im Notfall Boote der Küstenwache und private Schiffe per Funk um Hilfe rufen. Um selbst direkt Hilfe leisten zu können, befinden sich hunderte Schwimmwesten und Rettungsinseln an Bord.

Unterstützt wird die ausschließlich privat finanzierte „Sea Watch“ unter anderem durch „Watch the Med“ – ein privates Notruftelefon für Flüchtlinge – sowie die Menschenrechtsorganisationen „Borderline Europe“ und „Human Rights at Sea“. Die ehrenamtliche Besatzung soll jeweils für zwei Wochen an Bord bleiben. (epd)