Hamburg. Dem Chefredakteur der Hamburger Satire-Zeitschrift wird vorgeworfen, öffentlich zu der Straftat aufgefordert zu haben. Ermittlungsverfahren droht.

Wulf Beleites, 67, Herausgeber und Chefredakteur der satirischen Hamburger Anti-Hunde-Zeitschrift „Kot & Köter“, droht ein polizeiliches Ermittlungsverfahren. Ihm werde vorgeworfen, öffentlich zu Straftaten aufgefordert zu haben, sagte Beleites am Sonnabend in Hamburg. Der Vorwurf laute, dass er in seiner Zeitschrift (Ausgabe April 2014) dazu aufgerufen habe, Hunde zu vergiften.

Beleites vermutet, dass sich diese Anschuldigung nur auf einen Artikel über den Liedermacher Georg Kreisler (1922-2011) beziehen kann. Ihm seien damals „die geheimen Tagebücher des Wiener Kabarettisten zugespielt worden“ - und sie hätten „höchst brisante Details“ enthalten: Kreisler habe ursprünglich nicht Tauben, sondern Hunde im Park vergiften wollen. Beleites: „Diesen Originaltext konnten wir unseren Lesern nicht vorenthalten.“

Der Hamburger Satiriker, viele Jahre Autor bei „extra drei“ (NDR), will Rechtsschutz bei seiner Gewerkschaft (dju) beantragen: „Diesem massiven Angriff auf die Pressefreiheit müssen wir entschlossen entgegentreten“, sagte er. Die Zeitschrift „Kot & Köter“ war als Crowdfunding-Projekt im April 2014 gestartet. Drei Ausgaben sind bisher erschienen, das nächste Heft soll Mitte Mai herauskommen.