Hamburg . Einbruch zwecklos! Im letzten Teil der Abendblatt-Serie verraten wir, was Sicherheitsdienste bieten und für wen sie geeignet sind.

Angesichts steigender Einbruchzahlen vertrauen immer mehr Hamburger nicht allein auf den mechanischen Schutz für Fenster und Türen, sie sichern ihre Häuser immer öfter zusätzlich mit elektronischen Alarmanlagen ab. Und: Nicht wenige treffen weitere Vorkehrungen. Deshalb haben private Sicherheitsdienste in Hamburg Konjunktur. Allein der Sicherheitsdienstleister Securitas mobil beschäftigt in Hamburg 2000 Mitarbeiter und betreut schon 6000 Kunden – darunter auch etliche Eigenheim- und Wohnungsbesitzer.

Wie arbeitet so ein Sicherheitsdienst? Was kostet er? In welchen Fällen ist er überhaupt sinnvoll? Diese Fragen beantworten wir in der letzten Folge der Abendblatt-Serie „Einbruch zwecklos“. „Regelmäßige Streifengänge, die Installation einer Alarmanlage, Aufschaltung des Alarmsystems auf eine Notruf- und Serviceleitstelle sowie Intervention im Alarmfall – damit ist die Sicherungskette von der Abschreckung über die Entdeckung eines Einbruchs bis hin zur Schadenminimierung und Täterfeststellung komplett“, sagt Mathias Fiedler, Securitas-Bereichsleiter in Hamburg.

Ein entscheidender Punkt sei dabei die Videotechnik, die – unter Beachtung datenschutzrechtlicher Vorgaben – beim unbefugten Betreten des Geländes eine Alarmmeldung an die Notruf- und Serviceleitstelle des Sicherheitsdienstes sendet. „Die Mitarbeiter der Leitstelle können das Bildmaterial in Echtzeit überprüfen und gezielt Maßnahmen ergreifen“, sagt Fiedler.

Im Falle eines Alarms werde sofort reagiert. Beispielsweise könnten Einbrecher per Lautsprecher sogar direkt auf dem Gelände angesprochen und so möglicherweise davon abgehalten werden, weiteren Schaden anzurichten. Spätestens in 20 Minuten sind die Sicherheitsleute am Tatort. „Wir schauen nach, was los ist. Wir haben in solchen Fällen auch schon mehrmals Einbrecher auf frischer Tat ertappt, als sie beispielsweise gerade einen Fernseher aus dem Haus getragen haben“, sagt Fiedler. Die Sicherheitsleute tragen aber keine Waffen. Und sie dürfen einen Täter bestenfalls festhalten, bis die Polizei kommt.

„Wir kooperieren sehr eng mit der Hamburger Polizei, die angesichts steigender Einsatzzahlen ebenfalls immer häufiger auf unsere Unterstützung zurückgreift“, sagt Fiedler. Für die Zukunft geht er davon aus, dass insbesondere Firmen und Selbstständige immer häufiger private Sicherheitsdienstleister beauftragen werden. „Auch im privaten Bereich wird es wichtiger werden, sich selbst und seine Familie durch die Unterstützung von Sicherheitsunternehmen zu schützen“, sagt der Sicherheitsexperte. Aus diesem Grund unterstützen Securitas Aufklärungskampagnen zum privaten Einbruchschutz wie „Kein Einbruch“ (www.k-einbruch.de) oder „Nicht bei mir“ (www.nicht-bei-mir.de).

Verreiste Kunden wünschen sich, dass Sicherheitsdienst Wohnungen checkt

Am stärksten konzentriert sich die Arbeit des Sicherheitsdienstes Securitas in Hamburg auf die Innenstadt und Gewerbegebiete. „Viele unserer privaten Kunden wohnen auch an der Stadtgrenze zu Norderstedt und an der Elbchaussee“, sagt Fiedler. Namen nennt er nicht. Betriebsgeheimnis.

Rund 250 private Kunden in Hamburg haben bei dem Unternehmen bereits regelmäßig Streifen- und mobile Kontrollgänge gebucht. „Das läuft so ab, dass wir zum Beispiel zu unterschiedlichen Zeiten ein- bis zweimal pro Nacht an den Häusern vorbeischauen, in die Vorgärten des Wohngebietes gucken und in alle Ecken leuchten“, sagt Fiedler. Einige Kunden wünschten sich auch, dass die Sicherheitsleute in ihr Haus oder ihre Wohnung hineingehen und nach dem Rechten sehen. Insbesondere, wenn die Familie gerade verreist ist.

Wie viel kostet das? Personelle Dienstleistungen beginnen bei einer funkbasierenden Einbruchmeldeanlage mit Aufschaltung bei Securitas bei rund 40 Euro pro Monat. Eine präventive Wohngebietsstreife erhält man ab 49 Euro pro Haushalt, vorausgesetzt, es schließen sich genügend Anwohner zusammen. Und wie finde ich einen guten Sicherheitsdienst? „Es gibt geprüfte Dienste. Listen darüber, welche wir in Hamburg empfehlen können, erhalten Sie bei uns“, sagt Stefan Meder, der Leiter der Kriminaloplizeilichen Beratungsstelle.

„Wenn sich Haus- oder Wohnungseigentümer zusammentun, kann man gemeinsam einen Auftrag zum Streife laufen erteilen“, sagt Meder. „Wir empfehlen dies aber nicht: Hamburg hat keine erhöhte Sicherheitsgefahr, die es erfordern würde, flächendeckend Sicherheitsunternehmen zu engagieren.“

In persönlichen Einzelfällen könne es schon anders aussehen und ein Sicherheitsdienst durchaus empfehlenswert sein. Meder: „Kunstsammler zum Beispiel. Oder ein Händler, der am Wochenende sehr viel Geld bei sich hat und es zu Hause aufbewahren muss. Das ist sehr individuell.“