Hamburg. In Hamburg sind etwa 30.000 Beschäftigte von den Verhandlungen direkt betroffen. Erhebliche Einschränkungen in den Bezirksämtern.

Wegen eines Warnstreiks im öffentlichen Dienst kann es am heutigen Dienstag zu Einschränkungen in Bezirksämtern sowie bei weiteren städtischen Dienstleistern kommen. Der Deutsche Beamtenbund (dbb) hat alle Beschäftigten des öffentlichen Dienstes aufgerufen, ab 9.45 Uhr an dem Protestzug vom Hachmannplatz am Hauptbahnhof bis zum Rathausmarkt teilzunehmen. Rudolf Klüver vom dbb hofft auf 2000 Teilnehmer bei der Kundgebung.

Gewerkschaften und Länder verhandeln gerade über einen neuen Tarifvertrag für rund 650.000 Beschäftigte in 15 Bundesländern (Hessen ist nicht dabei). Die Gewerkschaften fordern eine Erhöhung der Gehälter um 5,5 Prozent, mindestens aber 175 Euro monatlich. Die Tariflaufzeit soll zwölf Monate betragen. In Hamburg sind von den rund 75.000 Mitarbeitern der Stadt etwa 30.000 Beschäftigte von den Verhandlungen direkt betroffen - indirekt aber auch die 45.000 Beamten, denn Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) hatte ihnen schon 2011 garantiert, dass der Tarifabschluss der Angestellten stets für sie übernommen werde.

Mit welchen Auswirkungen die Hamburger zu rechnen haben, lässt sich schwer prognostizieren. Klüver geht von erheblichen Einschränkungen in den Bezirksämtern und den Kfz-Zulassungsstellen aus. Aufgerufen zum Warnstreik sind auch die Mitarbeiter des IT-Dienstleisters Dataport sowie die Mitarbeiter der telefonischen Behördenauskunft. Klüver „Es kann schwierig werden, Behörden am Dienstag telefonisch zu erreichen.“

Bettina Lentz, Leiterin des Personalamtes sagt dagegen, dass sie nicht mit großen Einschränkungen rechne. Zum einen seien Ferien und eine Reihe von betroffenen Mitarbeitern derzeit im Urlaub. Und zum anderen liege der Schwerpunkt der Streikaktivitäten am Dienstag besonders im Bereich der Angestellten bei der Polizei. Die Beschäftigten seien für die Verwaltung und den Objektschutz zuständig. Diese Aufgaben würden dann Beamte erledigen. Vergangenen Donnerstag hielten sich die Auswirkungen in Grenzen.