Hamburg . Der Ausstoß von Treibhausgasen in Hamburg sollte weiter sinken, doch nun stieg er an - auch wenn einer der Gründe banal ist.

Der Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid ist in Hamburg leicht gestiegen. Im Jahr 2012 produzierten Industrie, Verkehr, Gewerbe und Haushalte in Hamburg insgesamt 11,43 Millionen Tonnen CO2. Das geht aus einer Veröffentlichung des Statistischen Amtes für Hamburg und Schleswig-Holstein hervor. Im Jahr davor waren es 11,40 Millionen Tonnen. Der Anstieg ist zum Teil durch das Wetter zu erklären, weil 2012 ein eher kaltes Jahr war. Ohne den Einfluss der Temperatur waren die CO2-Emissionen in Hamburg leicht rückläufig.

Das Kohlendioxid entsteht bei der Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle, Öl und Gas. Im Jahr 2012 - neuere Daten liegen nicht vor - wurde in Hamburg mehr Energie aus fossilen Brennstoffen verbraucht als im Jahr davor. Insgesamt waren es 168.796 Terajoule (TJ), gegen 167.247 TJ im Jahr davor. Dabei machen Erdgas sowie Kraftstoffe die größten Anteile aus. Erneuerbare Energieträger produzierten 6,3 Prozent des gesamten Hamburger Energieverbrauchs.

Am meisten trägt der Verkehr mit 35 Prozent zum Hamburger CO2-Ausstoß bei, gefolgt von der Energieversorgung mit 34 Prozent. Die größte Zunahme des CO2-Ausstoßes gab es im Bereich der Haushalte, Gewerbe, Handel, Dienstleistungen und übrige Verbraucher. Hier erhöhten sich die Emissionen von 2,36 auf 2,58 Millionen Tonnen.

Bezogen auf das Jahr 1990 sind die CO2-Emissionen in Hamburg um zehn Prozent zurückgegangen. Offizielles Ziel der Hamburger Politik und Wirtschaft ist ein Rückgang um 40 Prozent bis 2020. Das ist kaum mehr zu erreichen,zumal das Kraftwerk Moorburg seit dem vergangenen Jahr Strom aus Steinkohle herstellt. In der sogenannten Quellenbilanz werden alle Emissionen auf Hamburger Gebiet berechnet. Moorburg wird je nach Auslastung bis zu neun Millionen Tonnen CO2 produzieren.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) machte die Hamburger Industrie für den Anstieg des CO2-Ausstoßes verantwortlich und warf ihr Versagen beim Klimaschutz vor. „Die Hamburger Wirtschaft trägt die Hauptverantwortung dafür, dass Hamburg das selbst gesetzte Ziel, 40 Prozent weniger Klimagase zu produzieren, nicht erreicht“, sagte BUND-Geschäftsführer Manfred Braasch. Tatsächlich haben nach den Daten des Statistik-Amtes Energiewirtschaft und Industrie im langfristigen Vergleich seit 1990 ihren CO2-Ausstoß erhöht, während er im Verkehrsbereich und bei den Haushalten rückläufig war.