Auch Dietrich Wersich kommt kurzfristig nicht. Die Grippewelle hat den Norden erreicht. Tipps gegen eine Infektion finden Sie hier.

Hamburg. Die bundesweite Grippewelle ist nach Hamburg geschwappt und hat sogar Teilnehmer des Matthiae-Mahles an diesem Freitagabend in Mitleidenschaft gezogen. Nach Informationen des Hamburger Abendblatts haben kurzfristig 30 Angemeldete des ältesten Festmahls der Welt absagen müssen. Beim Matthiae-Mahl sind der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck und sein polnischer Amtskollege Bronislaw Komorowski zu Gast. In diesem Jahr will Hamburg mit den Einladungen an die deutsche Wiedervereinigung vor 25 Jahren erinnern. Neben Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) halten jeweils der ausländische und der deutsche Ehrengast im Großen Festsaal des Rathauses die Reden. Zu den knapp 400 Gästen zählen Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur.

Der CDU-Spitzenkandidat für die Bürgerschaft, Dietrich Wersich, hat seine Teilnahme ebenfalls kurzfristig abgesagt. Nach dem Wahldesaster stellt sich die Partei derzeit völlig neu auf. Hamburgs CDU-Vorsitzender Marcus Weinberg war bereits zurückgetreten.

Das Matthiae-Mahl geht auf den Matthiae-Tag, den 24. Februar, zurück. An diesem Tag wurden nach historischer Überlieferung im Rathaus die Aufgaben im Senat neu verteilt und neue Bürgermeister aus den Reihen der Senatoren gewählt.

Von einer Grippewelle und vielen Patienten mit grippalen Infekten sprechen derzeit Hamburger Hausärzte. Die Grippewelle hat in anderen Teilen Deutschlands sogar zu Ausfällen im öffentlichen Nahverkehr geführt, weil beispielsweise S-Bahn-Fahrer erkrankt waren. Bis zum 13. Februar stieg die Zahl der gemeldeten Fälle in Hamburg und Schleswig-Holstein von 220 auf 340, teilte das Robert-Koch-Institut in Berlin mit. „Stark erhöhte Influenza-Aktivität“, meldet die Arbeitsgemeinschaft Influenza des Robert Koch-Instituts vor allem für den östlichen Teil von Schleswig-Holstein – von Fehmarn über Lübeck bis Ratzeburg.

Sehen Sie hier Zahlen, Grafiken und Hinweise zur Grippe

In Hamburg haben sich die Zahlen dagegen bislang nur moderat erhöht. Experten des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (Braunschweig) rechnen damit, dass der Höhepunkt der diesjährigen Welle erst in den nächsten drei Wochen erreicht sein wird.

Schutz vor Grippe erreicht man dadurch, dass man den Kontakt mit Erkrankten vermeidet, durch häufiges Händewaschen und konsequente Hygiene. Händeschütteln und Küsschen zur Begrüßung sollten auch gut überlegt sein. Eine Tröpfcheninfektion kann auch geschehen, wenn eine erkrankte Person niest oder hustet und die Tröpfchen eingeatmet werden. Influenza-Viren können sich mehrere Stunden außerhalb des Körpers halten.

Türklinken, Einkaufswagen und Computer-Tastaturen können die Viren übertragen. Wenn man sicher sein will, fast man sich nach dem Berühren von mutmaßlich „belegten“ Gegenständen nicht an die Nase oder an andere Schleimhäute.

Symptome für eine echte Grippe sind plötzliches Fieber, trockener Husten, Gelenk- und Muskelschmerzen, heftige Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Schweißausbrüche, ein starkes Krankheitsgefühl und Appetitlosigkeit. Wer erkrankt ist, sollte unbedingt zum Arzt gehen.