Am Telefon gab sich ein Unbekannter als Sohn der 75-Jährigen aus und sagte, dass er sofort 20.000 Euro benötige. Die Renterin willigte zum Schein ein - und alarmierte die Polizei.

Hamburg. Eine clevere Seniorin aus Poppenbüttel hat am Dienstag die vorläufige Festnahme von zwei mutmaßlichen Enkeltrickbetrügerinnen (17, 51) ermöglicht.

Am Telefon gab sich der Anrufer als Sohn der 75-Jährigen aus. Der vermeintliche Sohn gab vor, wegen eines Verkehrsunfalls für die Reparatur seines Wagens sofort 20.000 Euro zahlen zu müssen. Der Anrufer bat die 75-Jährige, ihm das Geld kurzfristig zu leihen. Die Rentnerin stimmte zu, zumindest 10.000 Euro von ihrer Bank zu holen. Sie wurde aufgefordert, das Geld in einer Bankfiliale eines Einkaufzentrums abzuheben, da dort keine Mittagspause gemacht werde.

Die Seniorin durchschaute den Betrug und informierte sofort die Polizei. Fahnder des Landeskriminalamtes suchten die 75-Jährige sogleich auf und besprachen mit ihr die weitere Vorgehensweise.

Kurz darauf teilte der Anrufer per Telefon mit, dass er für eine Untersuchung ins Krankenhaus müsse und dass das Geld von einer „Frau Richter“ abgeholt werde, die an der nahegelegenen Bushaltestelle warten würde. Die Rentnerin sicherte zu, pünktlich vor Ort zu sein. Bei der geplanten Geldübergabe erschien jedoch nicht die Seniorin, sondern Fahnder der Landeskriminalamtes. Die Beamten nahmen zwei mutmaßliche Trickbetrügerinnen (17, 51) vorläufig fest.

Die Staatsanwaltschaft Hamburg führte die 17-jährige Beschuldigte einem Haftrichter vor, ihre Komplizin wurde nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen entlassen, da keine Haftgründe vorlagen. Weiter geht die Polizei davon aus, dass es sich bei dem unbekannten Anrufer um einen Komplizen aus dem Ausland handelt. Die Ermittlungen laufen.