Terminals wurden zeitweise wegen Überfüllung geschlossen. 5000 Passagiere warten schon. Flughafen fordert Fluggäste auf, Flüge umzubuchen. Die Fluggesellschaften haben mehr als 100 Flüge gestrichen.

Hamburg. Ein Warnstreik des Sicherheitspersonals hat am Flughafen Hamburg am Montag für Chaos bei der Abfertigung gesorgt. Nachdem die Polizei am Morgen die Eingänge zu den Terminals wegen zu hohen Passagierandrangs schließen musste, konnten sie am Vormittag nach Augenzeugenberichten wieder geöffnet werden.

Jedoch betrage die Wartezeit für die Reisenden mehr als vier Stunden, sagte eine Flughafensprecherin. Lediglich drei bis fünf der 24 Sicherheitschecks konnten geöffnet werden. Die Situation sei dramatisch. Bereits drei Passagiere hätten ins Krankenhaus transportiert werden müssen.

Sprecherin Harder forderte die Fluggäste auf, ihre Reise zu verschieben und nicht mehr zum Flughafen zu kommen. Bereits eineinhalb Stunden nach Beginn des Flugbetriebs haben die Fluggesellschaften mehr als 100 Flüge gestrichen.

Bei Fragen zu Verspätungen, Ausfällen, Umbuchungen sollten sich Passagiere direkt an die Fluggesellschaften wenden.

Am Morgen waren bereits 100 der 400 Flüge für den Tag gestrichen worden. Augenzeugen berichteten von riesigen Schlangen vor den Kontrollen. Über Durchsagen würden die Passagiere darauf hingewiesen, dass die Wartezeit vier Stunden betrage.

Einige Passagiere in der Schlange berichteten, dass sie seit 4.00 Uhr morgens vor den Kontrollen gewartet hätten. „Es ist keine schöne Situation“, sagte Flughafensprecherin Harder. Drei Fluggäste wurden in Krankenhäuser gebracht.

Peter Bremme von der Gewerkschaft Ver.di zeigte sich mit dem bisherigen Verlauf des Arbeitskampfs zufrieden: „Die Streikbeteiligung ist grandios. Auch die Bodenverkehrsdienste haben sich solidarisch gezeigt und mitgemacht.“

Ver.di fordert für das Sicherheitspersonal der untersten Stufe einen Mindestlohn von 9,20 Euro pro Stunde. Von dem ganztägigen Warnstreik könnten nach früheren Angaben einer Flughafensprecherin rund 40.000 Passagiere betroffen sein.

Auch in Hannover und Stuttgart wurde am Montag die Arbeit niedergelegt. In Hannover war die Lage allerdings weniger dramatisch. „Wir haben keine Ausfälle und keine nennenswerten Verspätungen“, sagte Airport-Sprecher Sönke Jacobsen. „Es ist ein vollkommen unnötiger Streik. Wir haben kein Verständnis dafür.“ Laut Verdi-Fachbereichsleiterin Ute Gottschaar haben sich in Hannover rund 100 Mitarbeiter an den Streiks beteiligt.