Seit dem Abend erleuchten in fünf Hamburger Bezirken „Skylights“, die die Farben der olympischen Ringe in den Himmel strahlen. Bis Februar sollen sie den Hamburgern Lust auf Olympia machen.
Hamburg. Das Wetter spielte schon mal halbwegs mit, als der Erste Bürgermeister Olaf Scholz, der Unternehmer Alexander Otto und Dr. Stephan Brandt, Geschäftsführer der Hamburger Kunsthalle, auf der „Museumsinsel“ pünktlich um 19.30 Uhr gemeinsam einen „Buzzer“ drückten – und die olympischen Farben in den leicht bedeckten Hamburger Abendhimmel Stadt schickten. Das Licht soll den Hamburgern Lust auf Olympia machen: Die Hansestadt will sich um die Olympischen Sommerspiele 2024 bewerben.
Sie wurden flankiert von zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern aus der Kultur, der Politik, dem Sport und der Wirtschaft, unter anderem von der Hockeynationaspielerin Eileen Hoffmann, dem HSB-Präsidenten Dr. Jürgen Mantell, der Paralympics-Siegerin Edina Müller (Paralympic-Siegerin), dem Wimbledon- und Olympiasieger im Tennis Michael Stich sowie der Leiterin des Hamburger Olympiastützpunktes Ingrid Unkelbach.
Zeitgleich flammten in vier weiteren Bezirken – auf den Dächern der Bezirksämter in Altona und Bergedorf sowie dem Alstertal-Einkaufszentrum in Wandsbek und dem Phoenix-Center in Harburg – jeweils fünf weitere solcher 7-kw-Scheinwerfer mit den olympischen Farben auf. Die Bezirksamtsleiter Dr. Liane Melzer (Altona), Arne Dornquast (Bergedorf), Thomas Ritzenhoff auf dem AEZ in Wandsbek sowie der stellvertretende Bezirksamtsleiter Dierk Trispel auf dem Phoenix-Center in Harburg feierten die Lichtpremieren ebenfalls im Beisein vieler Sportler und Vertreter aus den Bezirken.
Von 17 bis 23 Uhr leuchten die „Skylights“ für Olympia
Die Bezirke Eimsbüttel und Nord werden noch folgen – hier müssen jedoch noch die Standortfragen mit den Vermietern der beiden Bezirksamtsgebäude geklärt werden. Bis Ende Februar sollen nun diese die Skylights abends in der Zeit von 17 bis 23 Uhr leuchten – und den Hamburgern (noch) mehr Appetit, auf die größte Party der Welt machen, zu der man 2024 die „Jugend der Welt“ in die Hansestadt einladen will.
Auf dem parallelen Empfang in der Hamburger Kunsthalle sagte Olaf Scholz: „Diese Lichtaktion ‚Olympia zum Greifen nah’ symbolisiert, dass etwas ganz Großes auf Hamburg zukommen kann, das weit über die Grenzen Hamburgs hinausstrahlt.“ Der Bürgermeister spielte dabei auf den Wunsch des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) an, das die Bewohner einer Gastgeberstadt einen dauerhaften Nutzen von den Spielen haben sollen. „Für Hamburg wären sie ein wichtiger Beitrag, die Stadt entlang ihrer Wasserstraßen ostwärts und über die Elbe südwärts weiter zu entwickeln. Wir könnten das, was wir ohnehin planen, beschleunigen“, sagte Scholz.
Michael Neumann (SPD) als „Sportsenator“ fand sogar richtiggehend pathetische Worte: „Diese Aktion versinnbildlicht die einzigartige Strahlkraft, die von Olympischen und Paralympischen Spielen für jeden einzelnen Bezirk, die Stadt und die ganze Region ausgehen kann. Spiele, die alle begeistern und miteinander verbinden – Hamburgerinnen und Hamburger, Deutsche, Gäste aus aller Welt, Athleten und Publikum.“
Licht soll Lust auf Olympia machen
Die Lichtaktion wurde von Hamburgs erstem Olympiabotschafter, dem Unternehmer Alexander Otto (ECE-Projektmanagement) und der PRG-Veranstaltungstechnik konzipiert, und für einen sechsstelligen Betrag finanziert. „Von unserer Lichtaktion soll das Zeichen ausgehen, dass die Olympischen und Paralympischen Spiele für Hamburg zum Greifen nah sind. Diese große Chance für unsere Stadt müssen wir nutzen, jetzt müssen wir zugreifen“, sagte Otto, der sich mit seiner „Alexander Otto Sportstiftung“ schon seit vielen Jahren für einen funktionierenden Breitensport, eine gezielte Talentförderung sowie für optimale Trainingsbedingungen für den Leistungs- und Profisport engagiert – die Voraussetzung dafür, junge Menschen für den aktiven Sport zu begeistern. „Daher appelliere ich an alle Hamburgerinnen und Hamburger, die Mitte Februar befragt werden, sich für die Spiele in Hamburg auszusprechen“, sagte Otto. Er habe inzwischen festgestellt, dass die die Zustimmung für Olympische und Paralympische Spiele in Hamburg wüchse.
Tatsächlich belegen die jüngsten Umfragen, dass rund 62 Prozent der Hamburger eine Olympiakandidatur befürworten. Bis zur vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) beauftragten Meinungsumfrage Mitte Februar bleibt jedoch noch ein Monat Zeit – und es wäre für eine Kandidatur der Hansestadt von Vorteil, wenn diese Zustimmung dann auch in Prozentzahlen deutlich höher ausfallen würde. „Dafür müssen wir gerade auch die Kritiker und Skeptiker mitnehmen und ihre Bedenken und Sorgen ernst nehmen“, sagte Otto. Manche Einwände seien ja durchaus berechtigt und sollten daher unbedingt in das Olympia-Konzept einfließen. „Das macht es noch besser!“
Ein winziger Wermutstropfen für die Lichtkünstler: Weil die Verwendung der olympischen Ringe aus markenschutzrechtlichen Gründen vor Erlangung des Kandidatenstatus‘ einer Stadt nicht zulässig ist, müssen symbolische Lichtstrahlen eingesetzt werden. Der „schwarze Ring“ wird dabei aufgrund der Dunkelheit durch einen weißen Lichtstrahl dargestellt.
Alexander Otto gibt sich zuversichtlich, dass die olympische Lichtwerbung zu einem Erfgolg führen wird: „Ich baue auf die Begeisterung der Hamburgerinnen und Hamburger, die ja schon bei der ersten Bewerbung „Feuer und Flamme“ waren. Sportevents wie der Marathon, Triathlon und Cyclassics zeigen schließlich immer wieder, dass die Sportbegeisterung in der Stadt noch immer groß ist.“