Die Hamburger Feuerwehr rückte am Sonnabend und Sonntag 2753-mal aus – 500 Einsätze mehr als an einem normalen Wochenende. In Schleswig-Holstein gab es mehrere tödliche Verkehrsunfälle.

Hamburg. Ein schweres Sturmtief hat den Norden am Wochenende vor Weihnachten auf Trab gehalten. 2753 Einsätze zählte die Feuerwehr am Wochenende. Das sind rund 500 Einsätze mehr, als an einem durchschnittlichen Wochenende.

Allein 130-mal rückten die Retter zu wetterbedingten Notfällen aus. In 52 Fällen drohten Bäume, Gerüste oder Straßenschilder umzustürzen. 78-mal sammelte sich Wasser auf den Straßen, weil verstopfte Siele die Mengen nicht mehr aufnehmen konnten. Am Museumshafen Övelgönne und am Fischmarkt in Altona kam es zu leichten Überflutungen.

In der Nacht zu Montag wurden 16 Feuerwehrleute an den Horner Weg gerufen. Ein Baum stürzte auf die Oberleitung einer Bahntrasse und beschädigte dabei auch eine Fernwärmeleitung. Laut Feuerwehr glimmte der Baum durch den Kontakt mit der Stromleitung. Es Bestand die Gefahr, dass es Feuer fängt und mehr Schaden anrichtet. Nach zwei Stunden hatten die Einsatzkräfte den Baum gelöscht und die Bahnstrecke für den Güterverkehr geräumt.

Den größten Einsatz mussten 20 Feuerwehrbeamte in Eppendorf bewältigen: Eine etwa 20 Meter hohe Eiche stürzte gegen 18.30 Uhr in der Cursmannstraße auf sechs Autos, die teils schwer beschädigt wurden. Verletzt wurde niemand. Die Aufräumarbeiten dauerten mehrere Stunden an. Der Sachschaden beträgt nach Angaben der Polizei 70.000 bis 80.000 Euro.

Das Sturmtief „Engel“ hatte der Hansestadt vereinzelt schwere Sturmböen mit bis zu 90 Kilometern pro Stunde beschert - das entspricht Windstärke 10. Gegen 20 Uhr am Sonnabend hatte die Lage wieder einigermaßen beruhigt. „Es ist vergleichsweise glimpflich abgelaufen“, sagte der Feuerwehrsprecher. Die Aufräumarbeiten laufen.

Orkanböe fegt Auto auf die Gegenfahrbahn

In Schleswig-Holstein gab es mehrere schwere Verkehrsunfälle. Am Sonntagmorgen gegen 6 Uhr war eine 64 Jahre alte Frau auf der Kreisstraße 59 bei Schashagen (Kreis Ostholstein) bei Glätte ins Schleudern geraten und gegen einen Baum geprallt. Sie starb.

Die Rader Hochbrücke (A7) war kurzzeitig voll gesperrt. In nördlicher Richtung hatte es einen tödlichen Geisterfahrerunfall gegeben, auch in südlicher Richtung wurde gesperrt, da der Sturm zu stark war.

Am Sonnabendmorgen sind in Ellerhoop im Kreis Pinneberg zwei Autos frontal zusammen gestoßen. Es wird vermutet, dass das Auto durch eine Orkanböe auf die Gegenfahrbahn geriet. Die Elbfähre Glückstadt-Wischhafen hatte ihren Betrieb bis 14.30 eingestellt.