Dauerregen, orkanartige Böen und Glatteis am vierten Adventswochenende: Die Hamburger Feuerwehr rückte 130-mal aus. In Schleswig-Holstein gab es mehrere tödliche Verkehrsunfälle.
Hamburg. Ein schweres Sturmtief hat den Norden am Wochenende vor Weihnachten auf Trab gehalten. In Hamburg musste die Feuerwehr seit Sonnabendvormittag zu 130 wetterbedingten Einsätze ausrücken. In 52 Fällen drohten Bäume, Gerüste oder Straßenschilder umzustürzen. 78-mal sammelte sich Wasser auf den Straßen, weil verstopfte Siele die Mengen nicht mehr aufnehmen konnten, sagte ein Feuerwehrsprecher am Sonntag. Am Museumshafen Övelgönne und am Fischmarkt in Altona kam es zu leichten Überflutungen.
Den größten Einsatz mussten 20 Feuerwehrbeamte in Eppendorf bewältigen: Eine etwa 20 Meter hohe Eiche stürzte gegen 18.30 Uhr in der Cursmannstraße auf sechs Autos, die teils schwer beschädigt wurden. Verletzt wurde niemand. Die Aufräumarbeiten dauerten mehrere Stunden an. Der Sachschaden beträgt nach Angaben der Polizei 70.000 bis 80.000 Euro.
Das Sturmtief „Engel“ hatte der Hansestadt vereinzelt schwere Sturmböen mit bis zu 90 Kilometern pro Stunde beschert - das entspricht Windstärke 10. Gegen 20 Uhr am Sonnabend hatte die Lage wieder einigermaßen beruhigt. „Es ist vergleichsweise glimpflich abgelaufen“, sagte der Feuerwehrsprecher. Die Aufräumarbeiten laufen.
Orkanböe fegt Auto auf die Gegenfahrbahn
In Schleswig-Holstein gab es mehrere schwere Verkehrsunfälle. Am Sonntagmorgen gegen 6 Uhr war eine 64 Jahre alte Frau auf der Kreisstraße 59 bei Schashagen (Kreis Ostholstein) bei Glätte ins Schleudern geraten und gegen einen Baum geprallt. Sie starb.
Die Rader Hochbrücke (A7) war kurzzeitig voll gesperrt. In nördlicher Richtung hatte es einen tödlichen Geisterfahrerunfall gegeben, auch in südlicher Richtung wurde gesperrt, da der Sturm zu stark war.
Am Sonnabendmorgen sind in Ellerhoop im Kreis Pinneberg zwei Autos frontal zusammen gestoßen. Es wird vermutet, dass das Auto durch eine Orkanböe auf die Gegenfahrbahn geriet. Die Elbfähre Glückstadt-Wischhafen hatte ihren Betrieb bis 14.30 eingestellt.
Der vierte Adventssonntag soll ruhiger und trockener sein, am Abend werden jedoch´wieder Regen und Wind erwartet.