Dietrich Wersich hat sich etwas zu staatsmännisch und eine Spur zu wenig angriffslustig präsentiert. Doch allein die Tatsache, dass der Chef der größten Oppositionsfraktion als erster ans Rednerpult trat, sorgte gleich zu Beginn der Generaldebatte für mächtig Stimmung. Während der CDU-Bürgermeisterkandidat sich durch die Ressorts manövrierte, versuchten SPD-Abgeordnete mit Zwischenrufen zu irritieren. Wersich allerdings blieb souverän, ging sogar auf die Störer ein, bot den Sozialdemokraten sogar eine „gemeinsame Atempause“ an, um dem „Oppositionsführer zuhören“ zu können. Als der Fraktionschef dann gegen die U-Bahn-Pläne der SPD wetterte, bekam er sogar Applaus von den Grünen. Insgesamt ein solider Auftritt, dem aber mehr Aggressivität gut getan hätte.