Ob Deutschland mit Berlin oder Hamburg ins Rennen geht, steht jedoch deutlich früher fest. Die Entscheidung zwischen Hauptstadt und Hansestadt wird im kommenden März erwartet.

Monte Carlo. „The Winner is“: Die entscheidenden Sätze zur Vergabe der Olympischen Spiele 2024 mit den möglichen deutschen Austragungsorten Hamburg oder Berlin fallen im Sommer 2017 auf der IOC-Session in Lima. Dies beschloss die Vollversammlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) am Dienstag in Monte Carlo.

Die Hauptstadt Perus setzte sich in der Abstimmung über den Austragungsort der Session mit 54:30 gegen Helsinki durch. Ein genaues Datum wurde dabei noch nicht festgelegt. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) entscheidet am 21. März kommenden Jahres, ob er sich mit Berlin oder Hamburg um die Spiele 2024 bewerben will.

Bereits am Montag hatte das IOC historische Reformen beschlossen. Demnach ist künftig aus Gründen der Nachhaltigkeit „die Austragung ganzer Sportarten oder einzelner Disziplinen außerhalb der Gastgeberstadt oder in Ausnahmefällen außerhalb des Landes zu erlauben“. Fortan soll verstärkt auf temporäre Bauten gesetzt werden, es sei denn, der Gastgeber kann ein schlüssiges Nachhaltigkeitskonzept vorlegen. „Die Veränderungen ermöglichen es, nachhaltigere, flexiblere und kostengünstigere Konzepte vorzulegen“, erklärte DOSB-Präsident Alfons Hörmann am Dienstag in Monte Carlo. „Aus dieser Mischung von Wandel und Aufbruch wächst Zuversicht und Optimismus für das Projekt Olympia in Deutschland. Pack' mer's.“

Für den DOSB erhöhen sich damit die Variationsmöglichkeiten. Hamburg könnte sich die Konstruktion einer teuren Kanu-Slalomstrecke sparen und die Wettbewerbe nach Sachsen auslagern. Vorrundenspiele im Handball, Volleyball und Basketball wären in Flensburg, Bremen, Kiel oder Schwerin denkbar.

Es gibt nun viel zu tun. Die Spitzenfunktionäre des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) verließen das Fürstentum mit neuen Argumenten, um Skeptikern zu begegnen, aber auch vielen offenen Fragen. Die Interpretation der Reformen mit all ihren Chancen, Risiken und Nebenwirkungen muss in den kommenden Wochen erfolgen. „Wir müssen jetzt übersetzen, was heißt das alles“, gab Hörmann zu. Vor allem die bisher mäßigen Zustimmungsraten in der Berliner (48 Prozent) und Hamburger Bevölkerung (53 Prozent) müssen bis zur Entscheidung über den deutschen Bewerber am 21. März 2015 deutlich wachsen.

Eine Doppelbewerbung Berlins und Hamburgs für die Spiele 2014 schloss DOSB-Generaldirektor Michael Vesper erneut aus. Die IOC-Entscheidungen, den oft kritisierten Ausrichtervertrag zu veröffentlichen und die Bewerbungskosten zu senken, wurden von ihm begrüßt. Eine deutsche Bewerbung bekomme dadurch „deutlichen Rückenwind“.

Am Montag hatte Hamburg seine olympischen Ambitionen mit der Installation eines Mini-Stadions unterstrichen.