Senatsprogramm könnte auf Hamburgs Immobilienmarkt zu steigenden Preisen führen
Hamburg. Das vom Senat aufgelegte Wohnungsbauprogramm – 6000 neue Wohnungen jedes Jahr – birgt nach Auffassung von Professor Thomas Cirsovius von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften die Gefahr, dass die Mieten nicht sinken, sondern steigen werden. Der Grund dafür sei die Konstruktion des Mietspiegels, bei dessen Erstellung neu gebaute, frei finanzierte Wohnungen überdurchschnittlich berücksichtigt würden, sagte der Wissenschaftler dem Abendblatt.
Der alle zwei Jahre erscheinende Mietspiegel legt die Obergrenze fest, bis zu der die Vermieter die Miete in Übereinstimmung mit den Gesetzen erhöhen dürfen. Allerdings dürfen bei der Erhebung des Spiegels lediglich jene Wohnungen berücksichtigt werden, bei denen die Miete in den vergangenen vier Jahren neu vereinbart oder geändert wurde. Öffentlich geförderte Wohnungen, also Sozialwohnungen, spielen bei dieser Berechnung keine Rolle.
Zudem hat der Hamburger Wohnungsbauboom zu deutlich höheren Einnahmen bei der Grund- und der Grunderwerbsteuer geführt. Im Jahr 2010 nahm die Hansestadt ihrem Finanzbericht zufolge 692 Millionen Euro an Grund- und Grunderwerbssteuer ein. In diesem Jahr, so die Novemberschätzung, werden es fast 100 Millionen Euro mehr sein.