Weil die russische Flugsicherung einer Air-France-Maschine 50 Minuten lang den Eintritt in ihren Luftraum verweigerte, musste der A388 am Montagmorgen in Hamburg zwischenlanden, um zu tanken.

Hamburg. Eigentlich wollte Air-France-Flug 111 von Shanghai nach Paris am Montagmorgen gegen 6 Uhr sein Ziel in Frankreich erreichen. Doch die russische Flugsicherung machte Crew und Passagieren einen Strich durch die Rechnung – und zwang den Flieger zu einer ungeplanten Zwischenlandung am Flughafen Hamburg. Das bestätigte Air France am Montag.

Um 0.05 Uhr Ortszeit war der A388 mit 353 Passagieren, drei Piloten und 20 Crew-Mitgliedern an Bord in Richtung Europa abgehoben. Doch an der Grenze zu Russland war für die Maschine erst mal Schluss. Denn: Die russische Flugsicherung erteilte ihr nicht sofort die Genehmigung, in den russischen Luftraum zu fliegen. Grund dafür war ein Raketenstart. Ganze 50 Minuten musste das Flugzeug kreisen, bevor das O.K. der Flugsicherung kam. 50 Minuten, in denen der Flieger wertvolles Kerosin verbrauchte.

Um dennoch mit genügend Kraftstoff an Bord bis nach Paris zu gelangen, entschied sich die Crew laut Air France, einen „Extra-Tankstopp“ am Flughafen Hamburg einzulegen. Dort landete die Maschine am Montagmorgen sicher um 5.55 Uhr, bevor sie um 9.23 Uhr mit genügend Kerosin wieder in Richtung Paris abhob. Mit ganzen vier Stunden und 46 Minuten Verspätung erreichte die Maschine um 10.41 Uhr den Flughafen Charles de Gaulles. „Air France bedauert die Unannehmlichkeiten und die Verzögerung aufrichtig“, ließ die Fluggesellschaft Montagmittag verlauten. „Die alleinige Priorität ist es, die Sicherheit der Passagiere zu gewährleisten.“

Bereits im März dieses Jahres musste eine Maschine der Air France in Hamburg zwischenlanden, weil ihr Tank leer war. Auch bei diesem Asienflug war ein russischer Raketenstart Grund des Übels: Die Maschine hatte deshalb eine längere Route fliegen müssen.