Die Maschine der Air France musste in Fuhlsbüttel außerplanmäßig einen Stopp einlegen. Schuld war ein leerer Tank, nachdem die eigentliche Route wegen einer Sperrung des russischen Luftraumes geändert werden musste.

Hamburg. Ungeplante Zwischenlandung des Air-France-Fluges AF111 von Shanghai nach Paris: Am Mittwochmorgen musste die Maschine, ein A380, in Hamburg landen. Den Piloten war der Sprit ausgegangen, weil die Maschine ungeplant ihre Flugroute ändern musste, sagte eine Sprecherin von Air France.

Der Grund für den Umweg: Russland, das von Flug AF111 normalerweise überflogen wird, hatte seinen Flugraum am frühen Morgen gesperrt. Dadurch mussten die Piloten der Maschine mit 495 Passagieren an Bord knapp 45 Minuten mehr Flugzeit einplanen. Die Konsequenz: Das Kerosin reichte nicht bis Paris. In Hamburg musste der Jet deshalb nachtanken.

Wie eine Sprecherin des Flughafens Hamburg mitteilte, sei das Flugzeug der französischen Airline gegen 6 Uhr morgens in Hamburg gelandet. Der Flieger sollte eigentlich laut der Flugplanauskunft bereits um 5.40 Uhr landen. Nach knapp eineinhalb Stunden Aufenthalt in Hamburg und genügend Treibstoff an Bord konnte die Maschine ihren Flug zum Zielflughafen fortsetzen.

Schuld war ein Sojus-Start

Bereits fünf Stunden, bevor die Maschine in Hamburg landete, kündigten die Piloten ihren Zwischenstopp bei der Deutschen Flugsicherung an. Weshalb der russische Flugraum gesperrt war, blieb lange unklar.

Zunächst hatte Air France berichtet, Russland habe kurzfristig erklärt, ein Teil seines Luftraums sei wegen einer Militärübung gesperrt. Es sei jedoch nicht klar, ob diese mit den verstärkten Truppenaktivitäten an der westlichen Grenze zur Ukraine zusammenhinge.

Später sagte eine Sprecherin des Unternehmens, für die Schließung des Luftraums und damit die Zwischenlandung des Air-France-Fliegers sei der Start der Sojus-Rakete in Baikonur in Kasachstan verantwortlich gewesen. Vom dortigen Weltraumbahnhof war die Rakete am späten Abend zur internationalen Weltraumstation ISS gestartet.

So sehr die Spekulationen um den möglichen Grund für die Luftraum-Sperrung auseinander gingen, so „eindeutig ist es, dass sich die Piloten korrekt verhalten und rechtzeitig bei uns Bescheid gesagt haben, dass sie in Hamburg auftanken müssen“, sagt Kristina Kelek von der Deutschen Flugsicherung. Auch an das Nachtflugverbot habe man sich gehalten.