Kräftige Nachfrage in Fernost hat schwächelndes Russland-Geschäft offenbar mehr als wettgemacht. In Deutschland erwartet der Holsten-Brauer einen Absatz von 2,77 Millionen Hektoliter in diesem Jahr.
Kopenhagen/Hamburg. Ein stärkerer Bierdurst in Asien sorgt bei der Holsten-Muttergesellschaft Carlsberg für gute Geschäfte. Die kräftige Nachfrage in Fernost habe das schwächelnde Russland-Geschäft mehr als wettgemacht und den Umsatz im dritten Quartal insgesamt um vier Prozent auf 18,12 Milliarden dänische Kronen (rund 2,44 Milliarden Euro) steigen lassen, teilte die Großbrauerei am Montag mit. Den operativen Gewinn vor Sonderposten bezifferte Carlsberg kaum verändert zum Vorjahresquartal mit umgerechnet 457 Millionen Euro.
Während der Umsatz in Russland um 15 Prozent einbrach, gab es in Asien ein Plus von mehr als 60 Prozent. Ursache hierfür waren unter anderem Übernahmen. Auf dem Russland-Geschäft lastete insbesondere die Rubel-Schwäche. Die russische Währung steht wegen der Sanktionen des Westens infolge der Ukraine-Krise unter erheblichem Druck. Direkt ist die Brauerei aber nicht von den Strafmaßnahmen und den russischen Gegensanktionen betroffen. Carlsberg produziert sein Bier, darunter die Marke Baltika, in Russland und muss daher keine Einfuhrverbote fürchten.
In Deutschland erwartet der Holsten-Brauer einen Absatz von 2,77 Millionen Hektoliter in diesem Jahr. Das entspräche einem Plus im zweistelligen Prozentbereich. Vor allem das langanhaltend warme Wetter soll sich positiv auf den Absatz ausgewirkt haben, hieß es Ende Oktober in der Hamburger Zentrale.