Die Köhlbrandbrücke gehört zu den bekanntesten Bauwerken in Hamburg. Seit Jahrzehnten dominiert sie den Panorama-Blick über den Hafen. Eröffnet wurde sie vor genau 40 Jahren.

Hamburg. Sie ist eines der großen Wahrzeichen im Hamburger Hafen: An diesem Sonnabend feiert die Köhlbrandbrücke ihr vierzigjähriges Bestehen. Mit einer Gesamtlänge von 3618 Metern gilt sie als eine der längsten Stahlseilbrücken Europas. Hamburg dient sie als wichtige Verkehrsverbindung im Süden von Wilhelmsburg auf die Autobahn A7. Hatte die Bevölkerung in den Siebzigern ihre Eröffnung herbeigesehnt, ist sie heute auch ein Fall für kostspielige Sanierungen.

Die Köhlbrandbrücke, die nach der Hochstraße Elbmarsch als zweitlängste Straßenbrücke Deutschlands gilt, ist ein Koloss aus Beton und Stahl: 75 Pfeiler und 88 Tragseile halten die Fahrbahn auf 53 Meter Höhe über der Süderelbe. Fast hundert Meter ragen die riesigen Pylone in den Himmel. Dementsprechend beeindruckt zeigten sich die Hamburger bei der Eröffnung am 20. September 1974.

Seinerzeit herrschte große Aufregung im Hafen. Der damalige Bundespräsident Walter Scheel war gekommen, um die Brücke nach vierjähriger Bauzeit offiziell einzuweihen. Danach wurde die Brücke drei Tage lang für Fußgänger freigegeben – und der Ansturm war gigantisch. 600.000 Fans stürmten damals laut NDR die Brücke, um sich in schier endlosen Kolonnen einen Eindruck von dem gewaltigen Bauwerk zu verschaffen und um den grandiosen Ausblick zu genießen. Schnell waren die 100.000 geprägten Medaillen verteilt – manch einer musste warten. Einige der nach dem langen Marsch zu spät gekommenen Aspiranten reagierten darauf wenig hanseatisch und zeigten sich ausgesprochen ungehalten.

Über die Jahre hinweg hat der enorme Verkehr auf der wichtigen Zufahrt zur A7 deutliche Spuren hinterlassen. Täglich donnern mehr als 36.000 Fahrzeuge über das Bauwerk, das die Elbinsel Wilhelmsburg mit den Autobahnen nach Flensburg, Kiel, Hannover und Bremen verknüpft. Bereits seit vielen Jahren müssen regelmäßig Bestandteile ausgewechselt und Bauteile saniert werden. Zurzeit diskutiert die Stadt, ob die derzeit zweitlängste Straßenbrücke Deutschlands abgerissen werden soll – zumal für moderne Containerschiffe die Fahrt unter der Brücke immer enger wird.

Die Köhlbrandbrücke könne voraussichtlich noch bis 2030 genutzt werden, teilte die Hamburg Port Authority (HPA) mit. Dann würden die Kosten für die Instandhaltung jedoch wohl so hoch sein, dass ein Neubau die günstigere Variante darstelle.