Der Hamburger SPD-Bundestagsabgeordnete folgte bei Twitter mehreren Accounts, die homosexuelle Pornografie verbreiteten. Er selbst habe das nicht bemerkt und folge den Nutzern nun nicht mehr.
Hamburg/Berlin. Nachdem Johannes Kahrs darauf angesprochen wurde, bei Twitter Benutzerkonten abonniert zu haben, die pornografisches Material verbreiten, hat der Hamburger SPD-Bundestagsabgeordnete mehrere Accounts des Kurznachrichtendienstes gelöscht. Der Berliner „Tagesspiegel“ hatte den SPD-Mann darauf aufmerksam gemacht, dass er nicht nur Bundesministerien, Politikern und Journalisten folgen würde, sondern auch Absendern eindeutiger Fotos. Laut „Tagesspiegel“ habe Kahrs das auch bemerken müssen, da die Nachrichten jener Accounts automatisch auch an ihn versendet würden. Auch auf Facebook, dem anderen großen sozialen Netzwerk im Internet, verbreitete sich diese Nachricht rasch. Auf Twitter wurde über die Nachricht diskutiert. Die Nutzer äußerten fast durchweg Sympathie für Kahrs, verstehen die Aufregung nicht. Kahrs selbst äußerte sich auf dem Portal bis zum Abend nicht.
Kahrs selber sagte, ihm sei das nicht aufgefallen. Zuletzt belief sich die Zahl der Accounts, denen er folgt, auf 1352. „Ich folge Gott und der Welt“, sagte Kahrs. „Ich habe gerade bemerkt, dass ich auch der AfD Hamburg folge.“ Die Aufregung um die Benutzerprofile könne er allerdings nicht verstehen. „Ich klicke viele Seiten im Internet an.“ Er habe nach der Anfrage die entsprechenden Benutzerkonten, die homosexuelle Pornografie verbreiteten, gelöscht und folge diesen nun nicht mehr. Wie der „Tagesspiegel“ weiter berichtet, seien es rund 30 gewesen. Grundsätzlich seien Twitter-Accounts öffentlich einsehbar. Für jeden ist also nachvollziehbar, wem ein Nutzer folgt und von wem er abonniert wird. Nur sehr wenige Politiker machten von einem geschlossenen Benutzerprofil Gebrauch. Eigentlich sei bei Twitter der Gebrauch von obszönen oder pornografischen Bildern nicht erlaubt. Nutzer haben die Möglichkeit, einen Missbrauch zu melden. Anders als Facebook habe Twitter aber kein strenges Reglement, um die Verbreitung von Inhalten zu verhindern. (sba)