Die Kaimauer am bisherigen Liegeplatz am Kirchenpauerkai wird saniert, aber die HPA hält einen Umzug in Richtung Elbbrücken für unzulässig. Ein für alle Seiten akzeptabler Liegeplatz ist nicht in Sicht.

HafenCity. Die Zukunft des MS Stubnitz sorgt für Uneinigkeit zwischen der Kulturbehörde, der HafenCity GmbH und der Hamburg Port Authority (HPA). Am 14. Oktober muss das Kulturschiff seinen bisherigen Liegeplatz am Kirchenpauerkai räumen, da Sanierungsarbeiten an dem Kai anstehen - bislang kann sich die Verwaltung jedoch nicht auf einen neuen Ort für das Motorschiff einigen.

Nach wochenlangen Verhandlungen machte die HafenCity GmbH zuletzt den Vorschlag, in Richtung der Elbbrücken einen neuen Liegeplatz für das MS Stubnitz zu finden. Dort ist die Sanierung der Kaimauern bereits abgeschlossen, die Kulturbehörde soll dem Vernehmen nach einverstanden sein. Die HPA hält den angepeilten Liegeplatz jedoch für untauglich: „Dies wäre keine hafenkonforme Nutzung der Liegeplätze“, sagte eine Sprecherin. Die Hafenbehörde hat wiederholt betont, dass ein Kulturschiff inmitten des maritimen Wirtschaftsgebietes nicht zulässig wäre.

Die HPA schlägt hingegen vor, das Schiff an einem Liegeplatz unterzubringen, der offiziell aus dem Hafenraum entlassen worden ist. „Zum Beispiel könnte der Baakenhafen im Bereich des Versmannkais einen zum Kirchenpauerkai sehr nahe gelegenen Liegeplatz bieten“, heißt es in einer schriftlichen Mitteilung. Bislang konnten sich aber nicht alle Parteien auf diese Variante einigen.

Das Kulturschiff MS Stubnitz veranstaltet regelmäßig Konzerte und Ausstellungen in der HafenCity. Zuvor hatten die Betreiber des MS Stubnitz bereits einen neuen Liegeplatz im Harburger Binnenhafen abgelehnt, da dieser weiter entlegen sei und Einbußen beim Publikumsverkehr nach sich ziehen könne.

Die Bürgerschaftsfraktion kritisierte nach den Ergebnissen einer kleinen Anfrage an den Senat, dass der HPA nicht die endgültige Entscheidung über den neuen Liegeplatz überlassen werden dürfe. Die Kulturszene der Hansestadt sei auf ungewöhnliche Spielstätten wie das MS Stubnitz angewiesen. Seit 1992 finden auf dem ehemaligen DDR-Hochfischerschiff regelmäßig Konzerte und Aufführungen statt.