Die Abendblatt-Autoren Andreas Dey, Jan Haarmeyer und Joachim Mischke werden für ihr 16-seitiges Elbphilharmonie-Dossier mit dem Journalistenpreis ausgezeichnet.
Hamburg/München. Es war die umfangreichste Dokumentation in der 65-jährigen Geschichte des Hamburger Abendblatts. Monatelange Recherche, unzählige Hintergrundgespräche und intensives Aktenstudium gingen der Veröffentlichung voraus. Nun erhalten die drei Autoren Andreas Dey, Jan Haarmeyer und Joachim Mischke für ihr 16-seitiges Elbphilharmonie-Dossier „Wunschkonzert – wie aus einer genialen Idee der größte Bauskandal in Hamburgs Historie wurde“ den Journalistenpreis der Deutschen Immobilienwirtschaft. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 7. Oktober im Rahmen der Immobilienfachmesse Expo Real in München verliehen.
Das Urteil der Jury war eindeutig: „In dem hervorragend recherchierten Beitrag wurde am Beispiel der Elbphilharmonie erstmals einem breiten Publikum verdeutlicht, was bei Großprojekten der öffentlichen Hand aus dem Ruder läuft und was die politischen, technischen, gestalterischen und organisatorischen Ursachen hierfür sind.“ Nach Ansicht der Juroren sollten die im Bericht gezeigten Erfahrungen für zukünftige Großprojekte genutzt werden.
Lesen Sie hier das Special des Abendblatts zum Bauskandal um die Elbphilharmonie
Tatsächlich gab es ein großes Echo auf die 16Dossier-Seiten, die am 13. Dezember 2013 als eigenes Zeitungsbuch im Abendblatt erschienen sind. Der frühere Kulturstaatsminister Michael Naumann attestierte dem Stück, es sei eine „außerordentlich gelungene wie auch bedrückende Dokumentation“. Die Bürgerschaft wurde mit falschen Zahlen desinformiert, beziehungsweise überhaupt nicht informiert. Gesprächsprotokolle wurden gefälscht oder zurückdatiert. „Das ist der eigentliche politische Skandal jener frühen Baujahre.“ Kurzum: Das Dossier sei „Pflichtlektüre für jeden Politiker“.
Der von der Wissenschaftlichen Vereinigung zur Förderung des Immobilienjournalismus ausgeschriebene Preis wird zum 14. Mal verliehen. Er würdigt Beiträge, die sich in diesem Genre verdient gemacht haben.