Die Eltern fordern erneut die denkmalgerechte Sanierung und Erweiterung des denkmalgeschützten Komplexes. „Kein Abriss für Luxuswohnungen. Wir haben ein Recht auf Schule und Schulhof“, heißt es.

Hamburg. Mit einem offenen Brief an Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) und andere Politiker, einer eigenen Facebook-Seite und E-Mails wehren sich Eltern gegen einen möglichen Abriss und Neubau der Nikolai-Schule in Eppendorf. Stattdessen fordern sie erneut die denkmalgerechte Sanierung und Erweiterung des denkmalgeschützten Komplexes. „Kein Abriss für Luxuswohnungen. Wir haben ein Recht auf Schule und Schulhof“, heißt es auf der Seite „Für die Sanierung der Grundschule St.Nikolai“ im sozialen Netzwerk Facebook, die schon mehr als 100 Unterstützer hat.

Der Konflikt entzündet sich an dem von Politik und Investor favorisierten Entwurf „Neue Mitte Eppendorf“, der im Mai aus einem städtebaulichen Ideenwettbewerb hervorgegangen war. Danach könnten auf dem Areal zwischen Lenhartzstraße, Robert-Koch-Straße und Kümmellstraße ein neues Verwaltungsgebäude für den Bezirk Nord gebaut werden, eine größere Schule sowie 300 zusätzliche Wohnungen. Allerdings steht das komplette Ensemble aus den 50er-Jahren unter Denkmalschutz. Um den Weg für die Planungen freizumachen, muss eine Senatskommission den Denkmalschutz aufgeben. Voraussetzung ist, dass „überwiegend öffentliche Interessen“ dies verlangen. Eine Entscheidung könnte noch vor der Sommerpause fallen.

Die Eltern kritisieren, dass eine alternative Lösung – die denkmalgerechte Sanierung – nicht Gegenstand des Wettbewerbs war. Durch die Versetzung des Schulkomplexes befürchten sie Verschlechterungen für die Lernbedingungen an der Ganztagsschule. So sei mit mehr Lärm durch die stark befahrene Lenhartzstraße zu rechnen. Weitere Kritikpunkte: Die Schulhoffläche werde deutlich verringert, und die Kinder müssten während der Bauphase für bis zu sechs Jahre auf einer Großbaustelle unterrichtet werden.