Nach der Messe im Hamburger Michel fuhrn die Biker im Konvoi über die dafür gesperrte Autobahn 7 zum Abschlussfest im rund 40 Kilometer entfernten Kaltenkirchen.
Hamburg. Rund 25.000 Biker kamen am Sonntag zu Europas größtem Motorradgottesdienst am Hamburger Michel. Die 2.500 Plätze von Norddeutschlands größter Kirche waren voll besetzt, per Lautsprecher wurde der Gottesdienst in den Open-Air-Bereich übertragen. Unter dem Motto „Augen auf!“ appellierte MOGO-Pastor Joachim Lenz (53) an die Biker, vorausschauend und umsichtig unterwegs zu sein. „Und lasst uns den Himmel im Blick behalten“, sagte er.
Erstmals waren auch fünf Elektro-Motorräder bei dem Bikertreffen dabei. „Wir wollen ein innovatives Zeichen setzen“, sagte MOGO-Geschäftsführer Bernd Lohmann (55). Die E-Scooter wurden vom Sponsor BMW zur Verfügung gestellt. Nach Angaben der Firma verfügen sie über 35 kW (48 PS) und beschleunigen in 2,7 Sekunden von 0 auf 50 km/h. Die Batterie bietet eine Reichweite von rund 100 Kilometern und kann an jeder normalen Steckdose aufgeladen werden.
Ehrengast des 31. MOGO war wie schon im vergangenen Jahr Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD). Schon als Schüler sei er „begeisterter Mofa-Fahrer gewesen“ und habe „immer von einer großen Maschine geträumt“, sagte er. An dienstfreien Wochenenden seien Motorrad-Ausflüge durch den schleswig-holsteinischen Kreis Stormarn für ihn „die pure Erholung“.
Rund 350 ehrenamtliche Helfer waren seit 6 Uhr im Einsatz, die Straßen rund um den Michel waren ab 9 Uhr gesperrt. Die Veranstalter hatten mit bis zu 35.000 Bikern gerechnet. Doch morgendlicher Regen hätte wohl manchen Besucher abgehalten, sagte Geschäfstführer Lohmann. Bis weit in den Nachmittag hinein blieb es dann aber trocken. Nach dem Gottesdienst brach der Konvoi über die für den sonstigen Verkehr gesperrte Bundesautobahn A7 zum Abschlussfest nach Kaltenkirchen auf.
Für den MOGO 2015 sucht die Nordkirche dringend einen neuen Pastor mit einer ganzen Stelle. Zwei Ausschreibungen waren schon gescheitert, in diesem Sommer soll eine dritte folgen. Joachim Lenz war in diesem Jahr kurzfristig eingesprungen, hauptberuflich ist er Pastor beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Fulda.
„Die Bikergemeinde braucht für die vielen Veranstaltungen und Helfertreffen einen hauptamtlichen Seelsorger“, sagte Geschäftsführer Lohmann. Motorradgottesdienste gibt es mittlerweile neben Hamburg auch in Husum, Kiel, Köln, Bad Doberan und im fernen St. Petersburg. Der Hamburger MOGO 2015 soll am 14. Juni 2015 starten