Die Beteiligung am Sonntag war so hoch wie noch nie. Bei der Abschlusskundgebung forderten die Veranstalter bessere Fahrradwege und neue StadtRAD-Stationen. Die Politik zeigt sich gesprächsbereit.

Hamburg. Bei strahlendem Sonnenschein sind am Sonntag rund 20.000 Radfahrer durch Hamburg und Umgebung geradelt, um für eine bessere Umwelt zu demonstrieren. Bei der Sternfahrt sind in diesem Jahr doppelt so viele Radler mitgefahren wie im letzten Jahr, sagte ein Sprecher des Veranstalters Mobil ohne Auto (MOA) am Sonntag. Laut Polizei waren allein 11 000 Radler über die gesperrte Köhlbrandbrücke gefahren. Motto in diesem Jahr ist „Radfahren für das Klima – Mobil ohne Auto“.

Von rund 60 Startpunkten waren die Teilnehmer losgeradelt. Für den Nachmittag war die Abschlusskundgebung am Museum der Arbeit geplant. Zahlreiche Straßen und auch die Köhlbrandbrücke wurden für die Sternfahrer gesperrt. Unerwartete Verkehrsbehinderungen habe es nicht gegeben, sagte eine Polizeisprecherin. Neben kleinen Stürzen sei alles normal verlaufen. Der Veranstalter macht das schöne Sommerwetter für die vielen Radler verantwortlich.

Radgruppen waren am Morgen unter anderem auch in Bad Oldesloe, Itzehoe, Lüneburg, Buchholz und Stade gestartet. Vier Fahrrad-Gottesdienste wurden am Vormittag in Sasel, Hasloh, Reinbek und Moorburg gefeiert.

Höhepunkt der Fahrradsternfahrt war traditionell die Radlertour aus dem Süderelberaum über die Köhlbrandbrücke in den Hamburger Hafen. Die Brücke ist normalerweise für Radfahrer gesperrt. Von dort ging es über die Autobahn A255 nach Hamburg-Barmbek zum Museum der Arbeit, wo derzeit eine Ausstellung zur Geschichte des Fahrrads zu sehen ist.

Teilnehmer fordern Stärkung des Radverkehrs

Die CDU forderte anlässlich der Fahrradsternfahrt mehr Engagement bei der Förderung des Radverkehrs vom Senat. Die Aktion findet seit Mitte der 1990er Jahre an jedem dritten Sonntag im Juni in Hamburg statt. Als Schirmherr unterstützt diesmal Tagesschausprecher Thorsten Schröder die Veranstaltung.

Rainer Kulla vom Veranstalter „mobil ohne Auto“ forderte bei der Abschlusskundgebung am Museum mehr Radstreifen an den Straßen, reparierte Radwege und mehr Raum für Radwege. Tempo 30 auf allen städtischen Straßen würde das Radfahren sicherer und den Autoverkehr flüssiger machen.

Die verkehrspolitischen Sprecher aller fünf Bürgerschaftsparteien schlossen sich den Forderungen weitgehend an. Gemeinsam forderten sie einen Ausbau der Velorouten und eine Ausweitung des Verleihsystems StadtRad. Nur die Forderung nach einem flächendeckenden Tempo 30 in Hamburg wurde allein von der Linken unterstützt.