Das neue Denkmal soll am Dammtor in unmittelbarer Nähe zum sogenannten 76er-Kriegerdenkmal und dem unvollendeten Denkmal von Alfred Hrdlicka „Mahnmal gegen den Krieg“ entstehen.
Hamburg. Das geplante Deserteurdenkmal in Hamburg wird nach den Plänen des Hamburger Künstlers Volker Lang gebaut. Das beschloss eine von der Hamburger Kulturbehörde eingesetzte Jury aus elf Personen, wie der Senat am Donnerstag in der Hansestadt mitteilte.
Lang sei es gelungen, „eine überzeugende Idee zu finden, die zur späten Rehabilitation der Deserteure und anderer Opfer der NS-Militärjustiz beiträgt“, sagte Hamburgs Kultursenatorin Barbara Kissler (parteilos). Das neue Denkmal soll am Dammtor in unmittelbarer Nähe zum sogenannten 76er-Kriegerdenkmal von Richard Kuöhl und dem unvollendeten Denkmal von Alfred Hrdlicka „Mahnmal gegen den Krieg“ entstehen.
Langs Entwurf sieht laut Senat einen transparenten Baukörper in Form eines gleichseitigen Dreiecks zwischen den beiden existierenden Mahnmalen vor. Zwei Wände bestehen aus bronzenen Schriftgittern, die dritte ist geschlossen. Die Texte der Schriftgitter sollen aus dem Werk „Deutschland 1944“ von Helmut Heißenbüttel (1921-1996) entnommen werden. Dabei handelt es sich um eine Collage von Redensarten, Berichten, Versen sowie Durchhalteparolen nach der Landung der Alliierten und Himmlers Rede zur Judenvernichtung. Der Text soll auch als Audioinstallation zu hören sein.
Das Deserteurdenkmal war von der Hamburger Bürgerschaft 2012 einstimmig beschlossen worden. Für die Realisierung stehen 500.000 Euro zur Verfügung.