Laut Medienberichten soll Kretschmer pleite sein. Ein vorläufiges Insolvenzverfahren sei bereits eingeleitet. Dadurch ist der Investor praktisch handlungsunfähig.
Hamburg. Flora-Eigentümer Klausmartin Kretschmer kann das linksautomone Kulturzentrum offenbar derzeit nicht verkaufen. Grund: Laut einem Bericht von NDR 90,3 läuft ein vorläufiges Insolvenzverfahren gegen ihn.
Der Sender zitiert aus einer Unterlage des Amtsgerichts Hamburg: „Verfügungen des Schuldners über Gegenstände seines Vermögens sind nur noch mit Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters wirksam.“ Anders gesagt: Der Investor ist handlungsunfähig.
Derzeit werden die Vermögensverhältnisse von Kretschmer geprüft. In den kommenden Wochen solle sich entscheiden, ob das Insolvenzverfahren gegen ihn eröffnet wird.
Die mögliche Insolvenz von Kretschmer könnte auch Auswirkungen auf einen Rechtsstreit um die Rote Flora mit der Stadt haben. Hintergrund: Kretschmer hatte das Gebäude 2001 für umgerechnet 190.000 Euro gekauft. Der Investor und der SPD-Senat streiten seit Monaten um die „Rote Flora“, nachdem Kretschmer Umbaupläne für ein kommerzielles Kulturzentrum öffentlich gemacht hatte. Mit diesem Bauvorhaben verstößt er aus Sicht der Stadt gegen den damaligen Kaufvertrag. Der Senat möchte auch zur Wahrung des Friedens in der Stadt die Flora erhalten. Er bestrebt einen Zwangsrückkauf, da Kretschmer ein Angebot über 1,1 Millionen Euro ausgeschlagen hatte. Wegen der seit bald 25 Jahren besetzten Flora gibt es seit Jahren immer wieder gewalttätige Auseinandersetzungen.