Die Behörden nehmen an, dass es sich um die vermisste Hamburgerin Agnes M. handelt. Obduktion wird forgesetzt. Tatverdächtiger Ehemann Thomas M. brach Vernehmung ab, um sich mit Anwalt zu beraten.
Hamburg. Der verdächtige Gegenstand, den die norwegische Polizei aus dem Grund des Lysefjords geborgen hat, ist eine Frauenleiche. Das gab eine Sprecherin am Abend bei einer Pressekonferenz in Rogaland bekannt. Außerdem haben die Ermittler nun „Grund zu der Annahme“, dass es sich bei der Toten um die vermisste Hamburgerin Agnes M. handelt.
Neben dem Paket mit der Frauenleiche hatten die Beamten auch ein Gummiboot am Grund des Fjords gefunden. Die Bergung hatte sich sehr beschwerlich gestaltet, weil offenbar Gewichte am Körper und/oder dem Boot angebracht waren.
Beides wurde nach der Bergung zur weiteren Untersuchung nach Stavanger, entweder in die Polizeistation oder das Universitätskrankenhaus, gebracht. Die endgültige Obduktion der Frauenleiche steht aber noch aus. „Wir können sie frühestens morgen sicher identifizieren“, so die Polizeisprecherin am Dienstagabend.
Norwegische Medien berichteten, dass die beiden Kinder von Agnes und Thomas M. (7 und 11) bereits vor der Pressekonferenz über den verdächtigen Fund aufgeklärt wurden.
Ehemann unter Mordverdacht bricht Verhör ab
Agnes‘ Ehemann Thomas M., der nach wie vor wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft sitzt, wurde nach den Polizeiangaben während eines Verhörs am Dienstag mit dem Fund der Frauenleiche konfrontiert. Er habe daraufhin die Aussage verweigert und die Aussage abgebrochen, um sich mit seinem Anwalt über das weitere Vorgehen zu beraten. Zuvor hatte Thomas M. deutlich seine Unschuld beteuert.
Der 34-Jährige hatte sich nach dem Verschwinden seiner Frau laut Polizeiangaben merkwürdig verhalten: Erst drei Tage nachdem er sie zum letzten Mal gesehen haben will, meldete er seine Frau bei der Polizei als vermisst. Ihre Familie in Deutschland informierte er gar nicht. Der Vater erfuhr vom Verschwinden seiner Tochter erst, als norwegische Medien ihn neun Tage später aufsuchten. Norwegische Medien berichteten außerdem, Thomas M. habe angegeben, seine Frau am Tag des Verschwindens zu einem Fähranleger gebracht zu haben. Auf der Fähre wurde sie allerdings nicht gesehen.
Unklar ist nach wie vor, ob die Nachricht „Ich liebe Dich“, die Agnes M. kurz vor ihrem Verschwinden auf die Facebook-Seite ihres Mannes geschrieben haben soll, wirklich von ihr stammt oder ob ihr Account möglicherweise gehackt wurde.