Erlaubt ist es nicht, gemacht wird es trotzdem: Täglich nutzen Autofahrer den Ohlsdorfer Friedhof als Durchgangsstraße und Abkürzung. In Zukunft könnten Schranken eingesetzt werden.
Hamburg. Der Friedhof in Ohlsdorf ist nicht nur ein Ort der Ruhe und des Innehaltens - sondern offensichtlich auch eine prima Abkürzung. Besonders im Berufsverkehr, wenn es auf Hamburgs Straßen eng wird, nutzen Autofahrer die Verbindung über den Friedhof.
Für die Friedhofsverwaltung, Anwohner und die Bezirkspolitik ist das ein großes Ärgernis. Und illegal ist es ohnehin. „Reiner Durchfahrtsverkehr ist auf dem Friedhofsgelände verboten“, so Lutz Rehkopf, Sprecher der Hamburger Friedhöfe.
Um die Autofahrer künftig wirkungsvoll vom Durchfahren abzuhalten, hat die Friedhofsverwaltung jetzt Maßnahmen beschlossen: Kurzfristig soll die Öffnung und Schließung der Tore näher an den ausgeschilderten Zeiten angeschlossen werden. „Wir werden in diesem Jahr außerdem über die Einrichtung eines Schrankensystems nachdenken“, so Rehkopf.
Wie das genau aussehen könnte, ist noch unklar. Die Friedhofsleitung will eine mögliche Schranken-Lösung eng mit den verantwortlichen Behörden abstimmen und hält eine Realisierung frühestens im Jahr 2015 für möglich. Denkbar wäre es, dass die Schranken nicht an den Eingängen, sondern weiter in der Mitte eingerichtet werden, sodass Nord-Süd und Ost-West-Achsen nicht mehr durchgängig befahrbar sind. Friedhofsbesucher und -Mitarbeiter könnten so wie bisher den Friedhof befahren, müssten nur zur Ausfahrt dieselbe Strecke wählen wie zur Einfahrt.
Welche Schrankensystem am Ende gewählt werden, ist laut Lutz Rehkopf nicht zuletzt auch eine Kostenfrage. In den kommenden Monaten soll hier eine Entscheidung fallen. Die Umsetzung des Schranken-Plans ist für kommendes Jahr geplant.