Wechsel an der Spitze der Hamburger Polizei: Ralf Martin Meyer tritt am 1. Mai sein neues Amt als Polizeipräsident an. Er übernimmt den Posten von Wolfgang Kopitzsch, der in den Ruhestand geht.

Hamburg. Zwei Tage vor seinem offiziellen Amtsantritt als Polizeipräsident hat Ralf Martin Meyer im Polizeipräsidium seine Ernennungsurkunde aus den Händen von Innensenator Michael Neumann (SPD) entgegengenommen. Meyer wechselt am Donnerstag, 1. Mai, an die Spitze der Polizei.

Zuletzt verantwortete er als Leiter der Polizeiakademie die Aus- und Weiterbildung. Er übernimmt den Posten von Wolfgang Kopitzsch (SPD), der in den Ruhestand geht. „Das ist eine Aufgabe, vor der ich Respekt habe“, sagte Meyer nach der feierlichen Übergabe. Noch-Präsident Wolfgang Kopitzsch wohnte der Übergabe nicht bei.

Im Fokus seiner Amtszeit sieht Meyer neben einem neuen internen System für Beförderungen und Beurteilungen die Internetkriminalität. „Wir müssen uns auf die neue Lebenswelt einstellen“, sagte er. Die Polizei wolle dazu verstärkt Spezialisten anwerben, aber auch Kooperationen mit externen Partnern prüfen. Auch Innensenator Neumann sieht den Bereich Cyberkriminalität als Schwerpunkt: „Viele sind erschrocken, wenn man im Internet mal das Licht anmacht.“

Der Leitende Kriminaldirektor Meyer arbeitet seit 1979 bei der Hamburger Polizei. Er leitete unter anderem das Mobile Einsatzkommando (MEK) und die Pressestelle. Innensenator Michael Neumann hatte bereits bei der Bekanntgabe des Führungswechsels überaus lobende Worte für Meyer gefunden: Dieser kenne die Polizei „in all ihren Facetten“, zudem wisse er genau, was Führungsverantwortung im Polizeidienst bedeute. „Ralf Martin Meyer wird den von Wolfgang Kopitzsch eingeschlagenen Weg der notwendigen Strukturveränderungen bei der Polizei konsequent fortsetzen.“

Meyer, der die Geschicke der Polizei gemeinsam mit seinem Vize Reinhard Fallak lenken wird, wird gleich am ersten Tag in seiner neuer Funktion gefordert. Dann trägt er die Verantwortung für den Polizeieinsatz rund um den 1. Mai, an dem es in der Hansestadt regelmäßig zu Ausschreitungen kommt. „Ich werde bei der Einsatzplanung dabei sein“, kündigte der 54-Jährige am Dienstag an. „Ich vertraue darauf, dass die Kollegen die Demonstrationen professionell begleiten.“

Unter dem Motto „Hamburg sieht rot“ ist am Abend des Maifeiertages eine Demonstration durch das Schanzenviertel angemeldet. Die Polizei vermutet unter den mehr als 1000 Teilnehmern, die erwartet werden, auch viele gewaltbereite Linksextremisten.