230 Islamisten gelten als gewaltbereit, so der neue Verfassungsschutzbericht
Hamburg. Immer offener und aktiver agiert in Hamburg die Salafisten-Szene. Das ergibt sich aus dem Jahresbericht des Landesamtes für Verfassungsschutz, den Amtschef Manfred Murck am Montag präsentierte. Danach wurden im vergangenen Jahr 2225 Personen als Islamisten, 240 davon als Salafisten, identifiziert. Ihre Zahl stieg damit um 40 Personen. Die Mitglieder dieser besonders fundamentalistischen Ausrichtung des Islam verteilen in der Hansestadt jede Woche kostenlos Koran-Exemplare, um für sich zu werben. Besonders junge Muslime und Konvertiten begeistern sich für die Aktionen.
Von den Islamisten in Hamburg gelten 230 Personen als gewaltbereit. 70 davon werden als Dschihadisten bezeichnet. Bereits 25 Dschihadisten zogen von Hamburg aus in den Syrien-Krieg, der nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes eine große Anziehungskraft in der Szene hat.
Sprunghaft angestiegen ist auch die Zahl der durch Linksextremisten verübten Straftaten. Bei politisch motivierten Gewalttaten gab es eine Verdreifachung. Der Anstieg sei vor allem auf die Ausschreitungen bei den Rote-Flora-Protesten am 21. Dezember zurückzuführen, hieß es. Die Zahl der Linksextremen – 1120 Personen, davon mehr als die Hälfte gewaltbereit – sei seit dem Jahr 2008 nahezu konstant.