Seit einem halben Jahrhundert schon gehen Kinder mit einem körperlichen und motorischen Förderbedarf in die Sonderschule an der Alsterdorfer Straße. Im Mai gibt es ein großes Fest zum Jubiläum.

Alsterdorf. Diese Schule ist ein Refugium für die Schüler, die sich an einer Regelschule vielleicht nicht so entfalten könnten, sagt Schulleiterin Maria Mannchen: Es geht um die Kurt-Juster-Schule in Alsterdorf. Seit einem halben Jahrhundert schon gehen Kinder mit einem körperlichen und motorischen Förderbedarf in die Sonderschule an der Alsterdorfer Straße. In diesem Jahr feiert sie ihr 50-jähriges Jubiläum. Sie ist eine von vier Sonderschulen in Hamburg. Sorgen bereiten der Schulleiterin die abnehmende Zahl an Schülern.

„Wir sind davon überzeugt, dass unsere Schulform erhalten bleiben muss und erhalten bleiben wird“, sagt Maria Mannchen. Sie muss ein wenig Werbung machen für ihre Schulform, die in Zeiten von Inklusion nicht mehr so häufig ausgewählt wird: Von 110 Schülern seien es inzwischen nur noch 82 und im nächsten Schuljahr nur noch 75 Kinder. Es gebe aber Schüler, denen eine inklusive Beschulung an einer Regelschule nicht gerecht werden könne, die in größeren Systemen keine Chance zur Teilhabe hätten und eher einen Ort bräuchten, an dem sie Zuwendung und individuelle Förderung erfahren. Mehr als es vielleicht andere Schulen leisten könnten. Allein die Ausstattung überzeuge viele Eltern: ein Therapie-Schwimmbad, ein Therapiezentrum. Es ist eine Schule, denen Eltern fast schon Liebeserklärungen machen, so wie der Vater einer mehrfach-behinderten Schülerin. Er sagt: „Diese Schule ist die beste Schule der Welt für meine Tochter – das, was hier getan wird, kann keine andere Schule leisten.“ Namensgeber für die Schule ist seit 2008 Kurt Juster. „Damit haben wir einen Namenspatron gewählt, der behinderten Kindern und Jugendlichen zeit seines Lebens nahestand. Sein Lebenswerk bringt unser Selbstverständnis zum Ausdruck: Auch wir betrachten es als unsere Aufgabe, die Schüler individuell zu fördern“, so Maria Mannchen.

Der Berliner Kurt Juster (1908–1992), emigrierte wegen seines jüdischen Hintergrundes nach Schweden. Am Sonnabend, 14. Mai, feiert die Schule offiziell ihr Jubiläum ab 14 Uhr an der Alsterdorfer Straße 420.