Beim Bau des A380 sorgten die Sonderwünsche der Kunden für Probleme, deshalb macht der Flugzeubauer in einer Broschüre nun Designvorschläge. Die ersten Maschinen sollen Ende 2014 ausgeliefert werden.

Hamburg. Airbus-Kunden dürften sich künftig ein wenig an Ikea erinnert fühlen: Der Flugzeugbauer verteilt an die Interessenten seines Langstreckenfliegers A350 Kataloge mit Vorschlägen für die Inneneinrichtung des Jets. Mit den Broschüren und einem speziellen Ausstellungsraum in Hamburg will Airbus den Abnehmern die Wahl zwischen verschiedenen Sitzen und Beleuchtungen im Flugzeug erleichtern und zugleich seine Produktion straffen. So könne die Fertigung des neuen Fliegers schneller hochgefahren werden, sagte Airbus-Manager Chris Emerson.

Abschreckendes Beispiel ist die Serienproduktion des A380, bei der das erste Modell wegen der vielen verschiedenen Wünsche der Kunden für die Kabinenausstattung und Problemen bei der Verkabelung zwei Jahre später als geplant aus dem Hangar rollte. „Wir wollen keine Wiederholung der Situation, als Flugzeuge nicht ausgeliefert werden konnten, weil wir noch auf Teile der Innenausstattung warten mussten.“

Der A350 ist das neueste Kind des europäischen Konzerns. Erstmals hob der Jet mit zwei Triebwerken im Juni 2013 ab. Ähnlich wie das Konkurrenzmodell 787 von Boeing ist er vollkommen neu konstruiert und besteht zur Hälfte aus Verbundwerkstoffen, die das Gewicht senken. Die Leichtbauweise und neue Triebwerke sollen dafür sorgen, dass der Spritverbrauch im Vergleich zu heutigen Maschinen um ein Viertel sinkt. Im A350 haben je nach Variante 280 bis 370 Passagiere Platz. Derzeit liegen gut 800 Bestellungen für den laut Listenpreis 260 bis 340 Millionen teuren Prestigeflieger vor. Das erste Exemplar soll Ende 2014 an Qatar Airways ausgeliefert werden. Airbus zufolge liegt die Produktion im Plan. Auch die Lufthansa ist ein Großkunden des A350.