Der Gewinn des Flugzeugbauers stieg um 22 Prozent auf 1,47 Milliarden Euro. Asiatische Airlines treiben den Boom. Beim Eurofighter pocht Airbus auf bestehende Verträge.

Toulouse/Hamburg. Der europäische Flugzeughersteller Airbus fliegt dank einer starken weltweiten Nachfrage nach Zivilflugzeugen auf Erfolgskurs. Der Gewinn sei 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 22 Prozent auf 1,47 Milliarden Euro gestiegen, teilte das Unternehmen mit. Analysten hatten nach Angaben des Finanzdatendienstes Factset sogar mit einem noch höheren Überschuss von 1,97 Milliarden Euro gerechnet.

Doch höhere Kosten unter anderem im Zusammenhang mit dem neuen Langstreckenjet A350, mit dem Airbus im lukrativen Langstreckensegment dem US-Konkurrenten Boeing und dessen 787 Dreamliner die Stirn bieten will, schmälerten den Gewinn. Ungeachtet dessen nahm die Börse die Jahreszahlen gut auf, die Aktie legte im frühen Handel um 1,5 Prozent zu. 2013 erreichten die Bestellungen die Rekordmarke von 1619.

Für 2014 erwartet der Flugzeugbauer, die Zahl der ausgelieferten Maschinen auf demselben Niveau zu halten wie im Vorjahr. 2013 fertigte und verkaufte das Unternehmen 626 Maschinen. „Wir planen 2014 keine neuen Abenteuer“, sagte Konzernchef Tom Enders auf einer Pressekonferenz. Der Fokus liege vielmehr darauf, Pläne umzusetzen.

Dazu gehört unter anderem die Markteinführung des A350, von dem die erste Maschine im letzten Quartal 2014 an Qatar Airways ausgeliefert werden soll. Das A350-Programm bleibe jedoch eine „Herausforderung“, hieß es mit Blick auf die 2013 verzeichneten Extrakosten von 434 Millionen Euro.

Auch soll die Produktion der A320-Jets, die im Kurz- und Mittelstreckenbereich mit Boings 737 konkurrieren, ausgebaut werden. Bis 2016 will Airbus 46 statt der derzeit 42 Maschinen dieser Familie pro Monat fertigen. Die A320-Flugzeuge zogen gerade in jüngeren Jahren eine hohe Nachfrage vor allem aus den wachstumstarken Märkten Asien und Mittlerer Osten an. Der A321 wird in Hamburg gefertigt, Module für die anderen Modelle ebenfalls.

Zudem befindet sich der Flugzeubauer in einem Konzernumbau: 5800 Stellen sollen im Zeitraum von zwei Jahren wegen der kriselnden Rüstungssparte wegfallen. Wie Rivale Boeing fährt auch Airbus dieses Geschäft zurück, weil die USA und europäische Staaten ihre Militärausgaben gedrosselt haben. Eine Fusion der Rüstungssparte mit dem britischen Mitbewerber BAE Systems scheiterte.

Dafür läuft der Absatz in der Zivilluftfahrt umso besser. Vor allem die asiatischen Länder haben sich im Windschatten ihres Wachstums und des immer größeren Reiseverkehrs zu einem wichtigen Markt für die Flugzeugbauer entwickelt. Auch am A350 zeigen sie sich höchst interessiert. 30 Prozent der bisher eingegangenen, mehr als 820 Orders für diesen neuen Flugzeugtyp stammen nach Angaben von Airbus aus Asien.

Unterdessen will Airbus-Chef Enders die Abbestellung der letzten Eurofighter-Jets durch Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) nicht einfach hinnehmen. „Es gibt bestehende Verträge und wir kennen die sehr gut“, sagte der Manager. „Natürlich gibt es verschiedene Szenarios, und wir kennen auch die Zahlen dahinter“, sagte Enders. Er spreche mit dem Kunden. Vertriebschef Marwan Lahoud machte die Linie des Eurofighter-Herstellers klar. „Die Verträge sind einzuhalten. Wenn man sie ändern will, muss man verhandeln.“

Für die deutsche Eurofighter-Fertigung im bayerischen Manching sieht es folglich düster aus. Die Exportaussichten des bis zu 90 Millionen Euro teuren Jets beurteile er nicht sehr optimistisch, sagte Enders. „Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir die Produktion eher früher als später herunterfahren.“ Bislang hat die Eurofighter-Fertigung Arbeit bis 2017. Tausend Stellen werden dort ohnehin bereits gestrichen.