Patrick Weber folgt als Küchenchef auf Thomas Wilken, der sich mit einem eigenen Restaurant selbstständig gemacht und das Traditionshotel verlassen hat. Mario Kretschmer wird Küchendirektor. Klassiker werden moderner zubereitet.

St. Georg. Gekocht hat Patrick Weber schon als Zehnjähriger – bei seinen Eltern in der Küche („Meine Mutter konnte nicht so gut kochen, da habe ich übernommen“). 23 Jahre später ist er jetzt der neue Küchenchef im Hotel Atlantic an der Alster.

Seine Lehre absolvierte Patrick Weber im Sternerestaurant Endtenfang im Celler Fürstenhof. Es folgten Stationen in Schweizer Nobelhäusern, zuletzt im Fünf-Sterne-Hotel The Omnia in Zermatt. Aus den Bergen zieht es ihn nun in die norddeutsche Tiefebene: „Meine Frau Annika und ich wollten wieder zurück nach Deutschland.“ Der bisherige Atlantic-Chefkoch Thomas Wilken hat sich mit einem eigenen Restaurant selbstständig gemacht und das Traditionshotel verlassen. Vor drei Wochen ist Patrick Weber mit Frau, dem sechs Wochen alten Sohn Moritz und Parson Russell Terrier Cupcake nach Barsbüttel gezogen.

Seit 1. April hat er das Sagen in der Atlantic-Küche. 40 Köche hören auf sein Kommando. Viel ändern an der kulinarischen Ausrichtung will er nicht: „Klassiker wie Hummersuppe oder Seezunge bleiben auf der Karte.“ Nur ein bisschen „moderner“ will er alles zubereiten. Das Restaurant ist mit 14 von 20Punkten im Gourmetführer Gault Millau gelistet. Der neue Chef sieht noch Luft nach oben: „Gegen ein oder zwei Punkte mehr, habe ich nichts einzuwenden“, so Weber.

Im Gegensatz zu Weber gehört Mario Kretschmer zu den „Eigengewächsen“. Mit kleinen Unterbrechungen ist der 31-jährige Rahlstedter seit mehr als zehn Jahren im Haus, zuletzt als Bankettküchenchef. Sein neuer Titel: Küchendirektor. Weber und Kretschmer bilden sozusagen die Doppelspitze: „Ich kümmere mich um die Zahlen, bin für die Gesamtorganisation der Küche, Einkauf oder auch die Rekrutierung neuer Köche verantwortlich“, sagt Kretschmer. Dass er, abgesehen von einem Abstecher in das Hotel Vier Jahreszeiten in München, nie auf Wanderschaft in der Hotellerie war, hat einen Grund: „Seit ich hier ein Praktikum gemacht habe, hat mich das weiße Schloss an der Alster in seinen Bann gezogen. Außerdem habe ich mich ständig innerhalb des Hauses weiterentwickelt, und deshalb gab es keinen Grund, das Haus zu wechseln.“

Zunächst müssen sich Kretschmer und Weber nun kennenlernen. Eine Gemeinsamkeit haben sie schon: Privat bevorzugen beide bodenständige Küche. Da darf es gern mal ein Schnitzel mit Bratkartoffeln sein.