Ein verdächtiger Mann im Rollstuhl wurde vor dem Start aus einem Flugzeug geholt. Die Bundespolizei befürchtete chemischen Sprengstoff im Material.

Hamburg. Ein falscher Alarm und ein Stromausfall haben am Montag am Hamburger Flughafen für Verzögerungen gesorgt. Von 10.05 Uhr bis 11.43 Uhr durfte kein Flugzeug abheben, sagte der Sprecher der Bundespolizei am Flughafen, Hans-Jürgen Hansen. 30 Flüge starteten aus diesem Grund mit durchschnittlich 30 Minuten Verspätung, sagte Flughafensprecherin Stefanie Harder. Nachdem gegen 10.10 Uhr aus bislang ungeklärter Ursache in Terminal 2 das Licht ausfiel, wurde nach einer Personenkontrolle die Bundespolizei wegen verdächtiger Substanzen alarmiert.

Ein Rollstuhl war routinemäßig auf Sprengstoff untersucht worden, Auffälligkeiten habe es zunächst nicht gegeben, teilte Hans-Jürgen Hansen, Sprecher der Bundespolizei am Hamburger Flughafen, mit. Der Passagier sei durch die Kontrolle zu seinem Flieger gelassen worden. Doch eine Überprüfung der Daten ergab dann einen Verdacht auf Sprengstoff.

Die Bundespolizei ließ daraufhin die Abfertigung stoppen und machte den Passagier ausfindig, der sich samt Rollstuhl bereits an Bord einer Maschine kurz vor dem Abflug befand. Die Beamten holten den Passagier aus der Maschine und untersuchten seinen Rollstuhl noch einmal. Auch ein Sprengstoff-Spürhund kam zum Einsatz. Der Verdacht auf Sprengstoff erhärtete sich jedoch nicht. „Sprengstoff enthält unter anderem chemische Stoffe, die auch in anderen Gegenständen enthalten sein können“, sagte Hansen. Der Passagier durfte seine Reise fortsetzen.

Drei Flugzeuge seien mit wenigen Minuten Verspätung gestartet, weil die Abfertigung der Passagiere unterbrochen gewesen sei, sagte eine Sprecherin des Flughafens. Der Einsatz der Bundespolizei habe bis 11.47 Uhr angedauert. Von 10.10 Uhr bis 10.30 Uhr habe in Terminal 2 kein Licht mehr gebrannt. Die Rolltreppen blieben stehen, die Gepäckverteilung stockte. Ankommende Reisende mussten länger auf ihr Gepäck warten als üblich.