Hindernisläuferin nach Verletzung und Krankheit wieder fit. Vergangene Saison verhinderte ein Ödem im Sitzbein ihre zweite WM-Teilnahme nach 2011.
Hamburg. Dass ihre Trainingspartnerinnen am Wochenende ohne sie nach Flagstaff gereist sind, damit kann Jana Sussmann ganz gut leben. Das Training in der Höhe des US-Bundesstaates Arizona habe im vergangenen Jahr ohnehin nicht so richtig angeschlagen. Außerdem hat an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften gerade das Semester wieder begonnen. Und dann hätte Sussmann, 23, auch noch die Reisekosten selbst tragen müssen, nachdem sie im vergangenen Jahr aus der Förderung gerutscht ist.
Da bleibt die Hindernisläuferin vom Laufteam Haspa Marathon Hamburg doch lieber da und bereitet sich auf eine Leichtathletiksaison vor, in der sie endlich wieder durch Erfolgs- und nicht durch Krankengeschichten von sich reden machen möchte. Bisher spricht nichts dagegen. „Sehr gut“ fühle sie sich, sagt Sussmann. Zuletzt war da zwar eine kleine Entzündung an der Achillessehne, aber kein Vergleich zu dem, was ihr Körper in den Vorjahren durchleiden musste. Da hatte ihr erst eine zuvor nicht erkannte Allergie gegen Hausstaubmilben so sehr an den Atemwegen zugesetzt, dass sie ihren olympischen Traum von London 2012 aufgeben musste. Vergangene Saison dann verhinderte ein Ödem im Sitzbein ihre zweite WM-Teilnahme nach 2011.
Damals war sie deutsche Meisterin und auf dem Sprung in die Weltelite. Inzwischen wäre Sussmann schon froh, „einmal wieder das Gefühl zu haben, schnell zu sein“. Wie schnell sie jetzt schon ist, lässt sich schwer einschätzen. Die Hallensaison hat sie ausgelassen, sie wäre ohnehin noch nicht in der Form gewesen, um richtig anzugreifen. Nur bei zwei Silvesterläufen, dem der LG Nordheide in ihrer Heimat Winsen und dem der LAV Hamburg-Nord in Volksdorf, hat sie sich gezeigt. Die Leistungen waren durchaus ansprechend.
Mit Prognosen ist Sussmann trotzdem vorsichtig geworden. Eine Zeit von 9:50 Minuten über die 3000 Meter Hindernis würde sie sich schon zutrauen. Um bei den Europameisterschaften im August in Zürich dabei zu sein, sind allerdings 9:42 gefordert. So schnell war Sussmann nicht einmal vor drei Jahren, als bei ihr die Dinge noch wie von selbst zusammenliefen. „Das wird nicht leicht“, sagt sie, „aber wenn ich durchkomme, habe ich es drauf.“ Ja, wenn.
Den nächsten Start hat Jana Sussmann für den Haspa Marathon vorgesehen. Die Neuauflage der Zwillingsstaffel aus dem Vorjahr, als sie mit ihrer Schwester Kim sowie ihren Vereinskolleginnen Diana und Elina Sujew ein Team bildete, werde es in diesem Jahr wohl nicht geben. Mit wem Sussmann stattdessen laufe, wisse sie noch nicht, auch nicht, welche Distanz. Nur dass es bestimmt ein Spaß wird. Und damit wäre ja schon viel gewonnen.