Streikwelle im Öffentlichen Dienst erreicht am Mittwoch Hamburg. Besonders betroffen sind städtische Elbkinder-Kitas, aber auch die Stadtreinigung, die Öffentlichen Bücherhallen und die Hamburg Port Authority.
Hannover/Hamburg. Die Streikwelle im Öffentlichen Dienst erreicht den Norden. Vor der zweiten Verhandlungsrunde in dieser Woche rufen die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di und der dbb beamtenbund und tarifunion zu Arbeitsniederlegungen auf. In Hamburg sind am Mittwoch die ersten Warnstreiks geplant. Betroffen sind unter anderem die Stadtreinigung, die städtischen Elbkinder-Kitas, die Öffentlichen Bücherhallen und die Hamburg Port Authority.
Bereits am Montag sind nach Angaben des Verdi-Landesbezirks rund 2400 Beschäftigte in Niedersachsen in den Ausstand gegangen. Der Schwerpunkt war dabei Braunschweig, wo mit Ausnahme der Schulbusse die Busse und Bahnen der Verkehrs AG stillstanden. Auch zehn städtische Kitas blieben geschlossen, betroffen war auch das Klinikum. Streiks gab es außerdem bei den Stadt- und Landkreisverwaltungen im Norden Niedersachsens wie Lüneburg, Uelzen und Lüchow-Dannenberg.
Es ist die Zeit der taktischen Nadelstiche. Am Mittwochmorgen lädt Ver.di in Hamburg unter dem Motto „Roter Teppich – Wir sind es wert“ zu einer Aktion vor dem Gewerkschaftshaus am Besenbinderhof ein. Insgesamt sind knapp 25.000 Beschäftigte zum ersten Warnstreik in der Hansestadt aufgerufen. Auf Beeinträchtigungen müssen sich vor allem die Eltern von Kindern einstellen, die eine der städtischen Kitas besuchen. „Wegen des hohen Leistungsdrucks sind viele Mitarbeiter bereit zum Ausstand“, sagte die zuständige Gewerkschaftssekretärin Sigrid Ebel. Bereits heute bekamen alle Eltern einen Brief, der über die mögliche Schließungen informiert. „Wir gehen davon aus, dass die Hälfte der 178 Einrichtungen sich beteiligen wird“, sagte Gewerkschaftlerin Ebel.
Die Arbeitnehmervertreter fordern in den Tarifverhandlungen eine pauschale Anhebung der Gehälter um 100 Euro sowie einen weiteren Lohnzuwachs von 3,5 Prozent für die bundesweit 2,1 Millionen Angestellten von Bund und Kommunen. Weitere Forderungen sind ein einheitlicher Urlaubsanspruch von 30 Tagen sowie eine Lohnerhöhung von 100 Euro für Auszubildende. Die Arbeitgeber hatten das in einer ersten Verhandlungsrunde abgelehnt, ohne ein eigenes Angebot vorzulegen. Die nächsten Gespräche sind für Donnerstag und Freitag anberaumt. Die dritte Verhandlungsrunde soll ab dem 31. März stattfinden.