Ob die Einrichtungen geschlossen werden müssen, ist noch offen. 290 Mitarbeiter der Pflegeheime sind von der Insolvenz betroffen. Schuld an der Situation sei ein Überangebot an Pflegebetten in Hamburg.
Hamburg. Im Erzbistum Hamburg sind fünf Pflegeheime der katholischen Caritas überschuldet. Die „Caritas Hamburg – Wohnen & Soziale Dienstleistungen GmbH“ werde ein Insolvenzverfahren beantragen, kündigten das Erzbistum und die Caritas Hamburg am Montag an. Betroffen sind rund 290 Mitarbeiter im Bischof-Ketteler-Haus (Schnelsen), Elisabeth-Haus (Farmsen), Haus Johannes XXIII. (Lohbrügge), Haus St. Hildegard (Rothenburgsort) und Haus St. Theresien (Altona). Zur GmbH zählen außerdem die Mutter-Kind-Klinik Westfalenhaus (Timmendorfer Strand) und die Berufsschule für Pflege in Hamburg-Eimsbüttel.
Trotz großer Anstrengungen habe die Caritas den Verdrängungswettbewerb von Pflegeeinrichtungen nicht auffangen können, sagte die Hamburger Caritas-Direktorin Maria-Theresia Gräfin von Spee. „In Hamburg gibt es ein Überangebot an Pflegebetten.“ Die GmbH habe in den letzten Jahren keine ausreichenden Erträge erwirtschaftet, um die Kosten zu decken. Spee sicherte den betroffenen Mitarbeitern und den Bewohnern der Pflegeeinrichtungen eine schnelle Sanierung zu.
Ob die betroffenen Einrichtungen zu einem späteren Zeitpunkt geschlossen werden, sei noch offen, sagte Ansgar Thim, Generalvikar des Erzbistums. Dies könne erst nach der Vorlage des Sanierungskonzeptes beantwortet werden. Die Entscheidung darüber treffe allein die Caritas. Als Sofortmaßnahme habe das Erzbistum Hamburg ein Liquiditätsdarlehen in Höhe von einer Million Euro bereitgestellt.
Das Erzbistum will sich an Gesprächen beteiligen, wie die betroffenen Einrichtungen weitergeführt werden können. Es habe allerdings keine Eingriffsrechte und Aufsichtspflichten gegenüber der GmbH. Die negative Entwicklung sei schon längere Zeit beobachtet worden, hieß es.