Alternative für staugeplagte Elbtunnel-Pendler: Ein Hamburger Unternehmen plant eine neue Autofähre zwischen Wedel und Jork. Zum Transport sollen zwei Fähren mit Flüssiggasantrieb eingesetzt werden.

Wedel/Jork. Das Hamburger Unternehmen Becker Marine Systems plant eine neue Autofähre zwischen Wedel und Jork, die besonders für staugeplagte Elbtunnel-Pendler eine Alternative darstellen könnte. Elblinien heißt das Vorzeigeprojekt, das das Alte Land mit dem Kreis Pinneberg auf dem Wasserweg verbinden soll. Wenn es nach dem Unternehmen geht, könnten bereits von Sommer 2016 an die Fähren im 30-Minuten-Takt über die Elbe schippern. Eine Autofähre kann pro Tour bis zu 200 Passagiere und 60 Pkw transportieren. Das Unternehmen rechnet mit bis zu 900 Fahrzeugen, die pro Tag so die Elbe queren könnten.

Am Dienstag präsentierten die Geschäftsführer in Wedel erstmals detailliert die Pläne. Danach sollen zwei Fähren für den stetigen Passagierfluss sorgen. Derzeit ist geplant, dass sie vom Fährhaus Kirschenland in Jork aus den Hafen am Businesspark Elbufer neben dem Wedeler Kraftwerk ansteuern würden. Das Besondere: Laut Geschäftsführer Dirk Lehmann sollen die mit Flüssiggas betrieben Elektromotoren der Fähren dafür sorgen, dass die Schiffe fast völlig geräusch- und emissionslos in den Häfen abfahren und anlegen. Das könnte dem ambitionierten Projekt im zweistelligen Millionen Bereich auch Fördergelder bescheren.

Für den flüssigen Verkehr an Land soll ein digitales Leitsystem sorgen. Im Internet und per Handy könnten Passagiere Tickets buchen. Sowohl in Jork als auch in Wedel sind Park- und Wartezonen vorgesehen. Allerdings müssten sowohl Wedel als auch Stade den Plänen zustimmen. Zudem stehen zahlreiche Genehmigungsverfahren an. Laut Lehman gibt es aber positive Signale aus Kiel und Hamburg.

Den Wedeler und Stader Kommunalpolitikern stellt das Unternehmen zudem in Aussicht, dass Becker Marine Systems auch die defizitäre Fährverbindung Lühe-Schulau übernimmt. Sie wird unter anderem von Wedel und Stade finanziert.