Das Abendblatt sprach mit Siegmund Chychla, Stellvertretender Vorsitzender des Mietervereins zu Hamburg.

Hamburger Abendblatt:

Laufen beim Mieterverein Beschwerden Wohnungssuchender ein?

Siegmund Chychla:

Oh, ja. Die meisten Leute beschweren sich über zu hohe Mietforderungen. Häufig werden zwölf Euro und mehr Kaltmiete pro Quadratmeter verlangt, obwohl laut Mietenspiegel sieben Euro üblich sind. Auch finden viele es überflüssig, dass sie für einen Makler Gebühren zahlen müssen, der sie mit 30 Bewerbern durch eine Wohnung gejagt hat.

Welche Angaben muss ein Wohnungssuchender machen?

Chychla:

Eigentlich darf der Vermieter nur allgemeine Daten wie Name, Telefonnummer und Auskünfte – nicht Nachweise – über die Solvenz verlangen. Einige Fragen dürfen nicht gestellt werden. Ein Babywunsch oder die Religionszugehörigkeit gehen einen Vermieter nichts an. Aber er darf fragen, mit wie vielen Personen man die Wohnung beziehen will.

Haben Sie einen Tipp für eine Wohnungsbesichtigung?

Chychla:

Wer gut gekleidet ist und eine Mappe dabei hat, auch wenn das eigentlich nicht rechtens ist, hat Vorteile.