Mehr Betrug, weniger Gewalt: Internetkriminalität und Diebstähle bescheren der Verbrechensquote in der Hansestadt eine Steigerung. Es wurden aber weniger Bürger Opfer von Einbrüchen.
Hamburg. Die Zahl der Straftaten ist im vergangenen Jahr in der Hansestadt gegenüber 2012 um fast vier Prozent gestiegen. Für das Jahr weist die Statistik 227.570 Straftaten aus. Der Anstieg in 2013 ist vor allem auf zwei Bereiche zurückzuführen. Allein die Internetkriminalität, hauptsächlich Betrugsdelikte, ist um rund 33 Prozent gestiegen. Auch bei den Eigentumsdelikten gab es 2013 mehr Fälle als im Vorjahr. Hier sind es vor allem einfachere Diebstähle, aber auch Taschen- und Trickdiebstähle, die angestiegen sind.
Rückgänge sind bei den Autoaufbrüchen und bei Wohnungseinbrüchen zu verzeichnen. Deren Zahl ging um 2,4 Prozent zurück. Für die Polizei ist das eine besonders erfreuliche Entwicklung. Von 2011 auf 2012 war die Zahl der Einbrüche um 9,4 Prozent auf 7094 Taten gestiegen. Für 2013 dürfte die Zahl bei rund 6920 liegen. In rund 42 Prozent der Fälle blieb es bei den Einbrüchen beim Versuch. Die Täter scheiterten an den Sicherungen des Gebäudes.
Rückläufig ist in Hamburg auch die Gewaltkriminalität. Nur auf St.Pauli ist keine echte Entspannung zu verzeichnen. Dort kommt es immer noch zu vielen Raubdelikten, bei denen es oft um die Erbeutung von Smartphones geht.
Angesichts der neuen Zahlen fordern die Hamburger Grünen, die Polizei müsse ihre Arbeit stärker auf die neuen Entwicklungen ausrichten. „Insbesondere die hohen Zuwachsraten bei den ,Schreibtisch-Delikten‘ wie Internetkriminalität oder Wirtschaftsstraftaten zeigt, dass die Polizei nicht nur publikumswirksam möglichst viele Kräfte auf die Straße bringen muss“, sagte Antje Möller, innenpolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion. „Wenn Verbrechen sich in den virtuellen Raum verlagern, muss die Polizei der Entwicklung folgen und dort effektiver werden. Hier gibt es Nachholbedarf.“