Die Entwicklung ist rasant: In den Jahren von 2006 bis 2013 haben sich die Zahlen in Schleswig-Holstein mehr als verdreifacht.
Hamburg. Schleswig-Holsteins Polizisten werden bei der Arbeit immer häufiger attackiert. Die Zahl der Widerstandshandlungen ist im vergangenen Jahr auf einen Rekordwert gestiegen. 1315 Fälle wurden registriert, 53 mehr als 2011. Die Entwicklung ist rasant: In den Jahren von 2006 (398 Fälle) bis 2013 haben sich die Zahlen mehr als verdreifacht. Die Werte lassen sich allerdings nicht ohne weiteres vergleichen. Erst seit 2010 ist Widerstand gegen die Polizeibeamten offizieller Bestandteil der Kriminalitätsstatistik, zuvor wurden nur Meldungen von betroffenen Polizisten erfasst.
Der Landesinnenminister Andreas Breitner (SPD) zeigte sich dennoch besorgt über die Entwicklung. „Es gibt Attacken mit Schlägen, mit Tritten oder mit Spucken. Die Massivität hat zugenommen“, sagte er. Laut Breitner sind nicht nur Polizisten von aggressivem Verhalten betroffen, sondern auch andere Staatsbedienstete. „Ich fordere insgesamt mehr Respekt ein“, sagte der Minister, der selbst Polizist gewesen ist. Als Reaktion auf die Attacken will die Landespolizei das Einsatztraining verstärken. „Dabei steht die Eigensicherung im Vordergrund“, sagte Breitner.
443 Polizisten wurden im vergangenen Jahr bei Widerstandshandlungen verletzt, im Jahr 2011 waren es ebenfalls 443. Der Innenminister kümmert sich persönlich um diejenigen, die im Dienst angegriffen werden. „Ich melde mich telefonisch bei jedem verletzten Polizisten“, sagte er.