Die Grünen kritisieren vor dem Familienausschuss die Personalsituation in den Jugendämtern. Sozialsenator Detlef Scheele (SPD) stellte eine Aufstockung des Personals in Aussicht.

Hamburg. Als Konsequenz aus dem gewaltsamen Tod der dreijährigen Yagmur will Hamburgs Sozialsenator Detlef Scheele (SPD) Fälle überprüfen lassen, in denen auch die Rückgabe eines Kindes an die leiblichen Eltern geplant ist. „Wir werden alle Fälle auf mögliche Kindeswohlgefährdung sichten“, sagte er am Donnerstag vor dem Familienausschuss der Bürgerschaft.

Die Grünen-Abgeordnete Christiane Blömeke warf ihm vor, zu wenig auf die Personalsituation in den Jugendämtern zu schauen. „Ich vermisse den Blick auf die Belastung der Mitarbeiter“, sagte sie. Vor Beginn der Sitzung hatten rund 100 Jugendamtsmitarbeiter aus allen sieben Bezirken für mehr Anerkennung und gegen Überlastung demonstriert.

Eine Reihe der Mitarbeiter trugen T-Shirts mit der Aufschrift "Schuldig!?". Sozialsenator Detlef Scheele (SPD) sagte in der Sitzung, dass es ihm bei der Aufarbeitung des Schicksals des dreijährigen Mädchens nicht um Schuldige gehe, sondern darum, "aus Fehlern zu lernen". Er dankte jenen Mitarbeitern, welche bei der Aufarbeitung des Falls für den Bericht der Jugendhilfeinspektion mitgewirkt haben.

Er stellte zudem die Aufstockung des Personals in Aussicht. "Wenn sich herausstellt, dass mehr Personal gebraucht wird, dann wird es mehr Personal geben", sagte Scheele. Yaya war am 18. Dezember 2013 an den Folgen eines Leberrisses gestorben. Ihrem Vater wird Totschlag vorgeworfen, ihrer Mutter Körperverletzung mit Todesfolge durch Unterlassen. Beide Eltern sitzen in Untersuchungshaft.