Mehrere Caterer wollen kein Essen mehr an Schulen liefern, seit sechs Wochen warten sie auf Geld von der Stadt. Einigen schuldet die Schulbehörde mehrere tausend Euro.

Hamburg. Mehrere Caterer von Schulessen schlagen Alarm, weil die Schulbehörde ihnen seit Wochen Geld schuldet. Dabei geht es um die Zuschüsse aus dem Beteiligungs- und Teilhabepaket des Bundes, die über die Behörde abgerechnet werden.

Teilweise belaufen sich die Außenstände auf Beträge in bis zu sechsstelliger Höhe. Die ersten Unternehmen geraten in Existenzschwierigkeiten. "Ich weiß nicht, wie lange wir das noch durchhalten", sagte Jörg Amelung, Inhaber von "Food for Kids" aus Wilhelmsburg. Das Unternehmen beliefert sieben Schulen mit Ganztägiger Bildung und Betreuung mit warmen Mittagessen. Seine offenen Rechnungen belaufen sich auf 40.000 Euro.

Normalerweise werden die Zuschüsse für die Mittagessen am Ende des Monats abgerechnet und innerhalb von drei Wochen überwiesen. Inzwischen warten die Unternehmen seit mehr als sechs Wochen auf ihr Geld.

In einem Brandbrief an die Schulen informierte der Inhaber des Lieferanten "Kreative Schulverpflegung", Rainer Bothe, der zwölf Schulen Küchen unterhält, die Schulleiter über die Situation. "Die Kosten laufen weiter, das können wir auf die Dauer nicht vorfinanzieren", sagte er abendblatt.de. Auch der Rellinger Lieferant "Essen für Kinder", das täglich 10.000 Essen an Hamburger Schulen bringt, beklagt massive Probleme. "Wenn das Geld nicht in den nächsten Tagen kommt, müssen wir die Schulen informieren, dass wir die Lieferungen einstellen", sagte Geschäftsführer Heinz Harald Rau.

Die Schulbehörde erklärte die Verzögerungen mit Schwierigkeiten bei der neuen Buchhaltungssoftware Herakles, die im Zug der Umstellung des Haushaltswesen der Stadt nach und nach in allen Behörden eingeführt wird. Nach Angaben von Behördensprecher Peter Albrecht müssen jährlich 140.000 Rechnungen in das neue System eingespeist werden. "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, das Problem zu lösen." Die Schulbehörde habe jetzt veranlasst, dass die Rechnungen der Caterer zügig bearbeitet und in der nächsten Woche angewiesen werden sollen.