Bei den Hamburger Parteien sind 2013 meist mehr Beitrittsanträge ins Haus geflattert, als es Abgänge gab. SPD, Grüne, FDP und Linke legten bei der Mitgliederzahl leicht zu. Die CDU schrumpfte unterm Strich.

Hamburg. Der Triumph Angela Merkels bei der Bundestagswahl hat die Hamburger CDU nicht vor einer unterm Strich gesunkenen Mitgliederzahl im vergangenen Jahr bewahrt. Während SPD, Grüne, FDP und Linke in der Hansestadt Mitgliederzuwächse verbuchten, stand bei den Christdemokraten zum Jahresende ein leichtes Minus, wie eine Umfrage ergab. Auch die Piraten verloren leicht.

Zwar seien seit der Wahl gut 300 Menschen neu in die CDU eingetreten, teilten die Christdemokraten mit. Das seien überdurchschnittlich viele. Ende 2013 zählte die Partei in der Hansestadt aber insgesamt 8150 Mitglieder – und damit 142 weniger als Ende 2012. Die Entwicklung hänge mit der Altersstruktur der Partei zusammen, erklärte ein Sprecher. Seit Jahren würden mehr Mitglieder sterben als neue nachkämen. „Das ist ein Effekt, den wir noch nicht auffangen konnten.“

Die in Hamburg traditionell starke SPD konnte ihre Mitgliederzahl im Jahresvergleich um 438 steigern. Der Mitgliederentscheid zum Berliner Koalitionsvertrag habe sich dabei positiv ausgewirkt, heißt es bei den Sozialdemokraten. Demnach besaßen Ende 2013 insgesamt 10.973 Menschen ein Parteibuch. Die Partei hat damit in Hamburg weiterhin die Nase vorn.

Auf dem dritten Platz hinter SPD und CDU sortieren sich die Grünen ein. Allerdings fiel ihr Zuwachs nach vorläufigen Zahlen überschaubar aus. Zum Stichtag 1. Januar 2014 zählte die Partei 1615 Mitglieder – das bedeutet ein Plus von 23. Seit 2011 hielten sich Ein- und Austritte in etwa die Waage.

Politisch weit auseinander, bei der Mitgliederstärke aber nah beieinander sind die Linke und die FDP. Die Linken kommen auf 1240 Mitglieder und haben damit 122 mehr als im Jahr zuvor. Bei den Liberalen stand unter dem Strich ein Plus von gerade mal 12. Mit 1128 Mitgliedern landen sie auf Platz fünf. Allerdings hätten alle anderen Landesverbände der FDP Verluste hinnehmen müssen, sagte die Landesvorsitzende Sylvia Canel. Deshalb sei die Entwicklung sehr positiv.

Die Piratenpartei meldete als letzten Stand für 2013 insgesamt 1070 Mitglieder. Ende 2012 seien es rund 1100 gewesen. Allerdings habe es nach der Bundestagswahl vermehrt Eintritte gegeben.

Um weitere Mitglieder zu gewinnen setzen die Parteien auf Angebote für Junge und mehr direkte Beteiligung. Die SPD will Mitarbeit in der Partei auch von zu Hause aus über das Internet ermöglichen. Die CDU lässt ihre Kandidaten in den Wahlkreisen von einer Mitgliederversammlung bestimmen. Und bei den Grünen gibt es Landesarbeitsgemeinschaften, in denen auch Menschen ohne Parteibuch mitarbeiten können.