Die Verhandlungen mit der Handelskette Globus sind in letzter Minute geplatzt. Fast 3000 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel. Das Zittern um Max Bahr geht weiter.

Hamburg. Die Hamburger Baumarktkette Max Bahr wird nun doch nicht an den Supermarkt-Konzern Globus verkauft. Die Verhandlungen seien an unterschiedlichen Vorstellungen über die Mieten gescheitert, sagte ein Sprecher des Insolvenzverwalters für den Moor-Park-Fonds, Berthold Brinkmann, der 66 der Max-Bahr-Häuser verwaltet.

Er warf Globus vor, seine Forderungen plötzlich drastisch verändert zu haben. Dadurch sei der Verkauf quasi in letzter Minute noch gescheitert. Globus hatte die Immobilien kaufen und die Kette mit 58 Märkten und fast 3000 Mitarbeitern damit weiter betreiben wollen.

Größter Gläubiger von Moor Park ist die britische Bank RBS. Eine RBS-Sprecherin erklärte: „Wir arbeiten nun mit Hochdruck an anderen Optionen und sind sehr zuversichtlich, dass wir diese in Kürze umsetzen können. Der Erhalt von Arbeitsplätzen spielt dabei eine wichtige Rolle.“

Brinkmann ließ mitteilen, er führe bereits abschließende Verhandlungen mit einem Baumarktunternehmen über die Übernahme eines Teils der Immobilien. Das Unternehmen will eine größere Anzahl der 66 Max-Bahr-Märkte übernehmen, die sich im Eigentum von Moor Park befinden. Die Verhandlungen sollen noch in dieser Woche abgeschlossen werden.

Die Traditionsmarke „Max Bahr“ dürfte damit aber nach dem am Donnerstag startenden Ausverkauf Geschichte sein.

Ver.di spricht von „unerhörtem Skandal“

Die Gewerkschaft Ver.di hat das Scheitern einer Übernahmelösung für die Baumarktkette Max Bahr scharf kritisiert. „Dass nun im Pokerspiel um Immobilienmieten die 3600 Beschäftigen der Baumarktkette auf der Strecke bleiben sollen, ist ein unerhörter Skandal“, sagte Verdi-Vorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger am Mittwoch in Berlin. „Nach einer monatelangen Zitterpartie dürfen tausende Menschen nun nicht in eine ungewisse Zukunft entlassen werden.“

Stattdessen sollten sich die Beteiligten gemeinsam an den Tisch setzen, um in letzter Sekunde noch eine einvernehmliche Lösung zu finden, forderte Nutzenberger. Sollte es dazu kommen, dass die Mitarbeiter von Max Bahr tatsächlich keine Zukunft im Unternehmen haben, dann müsse sofort die Finanzierung einer Transfergesellschaft gesichert werden, um den Fall in die Arbeitslosigkeit abzumildern und den Beschäftigten eine Zukunftsperspektive zu eröffnen