Als er am Dienstagmorgen auf die Straße trat, als er sah, was ihm „Christian“ eingebrockt hat, wusste er sofort: „Das könnte ein harter Tag werden.“ Schneit es, tritt die Elbe über die Ufer oder stürmt es wie am Montag, steht Michael Pfohlmann als Teamleiter bei der Stadtreinigung an vorderster Front. Gestern blies er das Laub von den Straßen. Fast komplett hat Orkantief „Christian“ die Hamburger Bäume vom Blätterkleid befreit. 15.000 Tonnen Laub, fast auf einen Schlag. Pfohlmann hält dagegen, mit 750-Watt-starken Blasgeräten.
Viel hat der 41-Jährige schon gesehen, buchstäblich auch viel Mist auf den Straßen. „Aber so etwas habe ich noch nicht erlebt“, sagt er. Unter dem ganzen Laub seien Gehwege nicht mehr zu erkennen! Knöcheltief habe er in welken Blättern gestanden! Das reine Chaos! So viel Unrat sei auf den Straßen, dass die Geräte kaum dagegen ankommen. „Der Sturm“, sagt er, „hat echt alles gegeben.“
Aber alles gibt auch Pfohlmann, wenn er täglich mit zehn Kollegen in seinem Kehrrevier in Ottensen aufräumt. Er schätzt das Schwätzchen mit den Bürgern, er genießt die Arbeit unter freiem Himmel. In Kaltenkirchen, wo er mit seiner Frau und zwei Kindern lebt, geht er gern im Wald laufen, Motto: erst die Straße, dann den Kopf frei pusten. Nun gerade darf er da nicht hin. Wegen der Verwüstungen durch Orkan „Christian“. Manchmal holt ihn die Arbeit eben auch zu Hause ein.