Weit mehr als 1000 Menschen in Hamburg sind obdachlos. In den Wintermonaten leiden sie besonders. Zusätzliche Übernachtungsplätze und eine Erhöhung des Etats sollen Abhilfe schaffen.

Hamburg. Der Großteil der Hamburger hat für den Kampf gegen die anstehenden Kältemonate ein einfaches Rezept: Häufiger zu Hause bleiben, die Heizung auf Anschlag hochdrehen. Aber auch in diesem Winter gibt Menschen in der Stadt, die diese Möglichkeiten nicht haben.

Mindestens 1000 Menschen in Hamburg sind obdachlos – und diese Zahl ist wahrscheinlich extrem niedrig geschätzt. Denn die aktuellste Untersuchung ist bereits vier Jahre alt, damals waren es in der Hansestadt 1029. Die Sozialbehörde geht inzwischen aber von einer deutlich höheren Anzahl aus, denn die Zuwanderung insbesondere aus südosteuropäischen Ländern wie Rumänien und Bulgarien habe stark zugenommen und rund Dreiviertel aller Obdachlosen sind ausländischer Herkunft.

Daher will die Sozialbehörde für die kommenden Frost-Monate deutlich mehr Geld bereithalten – voriges Jahr standen 700.000 Euro zur Verfügung: „Die Erfahrungen des vergangenen Winternotprogramms haben gezeigt, dass diese Summe nicht ausreichend ist. Wir werden deshalb in diesem Jahr voraussichtlich mehr Geld dafür bereithalten“, heißt es auf Anfrage des Hamburger Abendblattes.

Es wird zusätzliche Übernachtungsplätze geben

Im Rahmen dieses Winternotprogramms wurden im vorigen Winter 925 zusätzliche Übernachtungsplätze eingerichtet – nach aktuellem Stand sind das voraussichtlich zu wenig. „Es werden bedarfsgerecht zusätzliche Übernachtungsplätze für obdachlose Menschen im Winter zur Verfügung gestellt werden“, heißt es dazu aus der Sozialbehörde.